Keller, Beat (Franz Jakob Leonz) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungKeller, Beat (Franz Jakob Leonz)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:08.09.1705
Todesdatum:26.01.1759
Biographie:Geboren am 8. September 1705. Eltern: Heinrich Josef Keller und Maria Elisabeth Dürler. Er kam am 19. Oktober 1720 nach St.Gallen. Profess 16. Oktober 1723. Subdiakon 21. September 1726; Diakon 20. September 1727; Priester 24. September 1729. Primiz 9. Oktober 1729.

Abt Josef ernannte ihn am 12. Oktober 1729 zum Professor der Philosophie; als solcher begann er am 20. November seinen Unterricht. Am 20. November 1730 wurde er mit P. Notker zu einer Disputation nach Rheinau geschickt; er hielt selbst eine solche am 17. Oktober 1731 zur Beendigung seines Kursus. Am 7. Dezember 1731 wurde er Notarius Apost. und am 8. Januar 1734 Professor der spekulativen Theologie. Am 1. April 1734 ernannte ihn der Abt zum Vizeoffizial. Daneben lehrte er wieder Philosophie; denn am 18. Februar 1735 hielt er eine philos. Disputation ab. Am 1. Mai 1735 ging er mit P. Mauritius zur Benediktion des Abtes Nikolaus Imfeld und zur Konsekration der Kirche nach Einsiedeln. Am 24. Juni 1737 befahl ihm der Abt, «die Physicam gleich der Logic zu componiren. Endzwischen aber sind die Discipuli logici still gestelt, und mit der Rhetorica sacra occupirt worden.» Im Konstanzerhandel musste er am 11. Dezember 1739 zum Nuntius gehen. Am 15. Oktober 1740 wurde er Professor für Moral und Pastoral. Am 7. Dezember 1741 erfolgte seine Ernennung zum Präfekten der Schule. Am 5. Februar 1743 erhielt er den Auftrag, mit dem Abte Bernhard Frank von Frankenberg nach Disentis zu gehen, um diesem dort beizustehen. Hier wurde er Dekan und Statthalter. Da er kränkelte, kam er am 26. Mai 1746 für einige Zeit nach St.Gallen, ebenso im August 1748, Oktober 1750, Dezember 1751 und Mai 1753. Endgültig kehrte er am 7. Mai 1754 wieder nach St.Gallen zurück. Schon am folgenden 8. Mai erfolgte seine Ernennung zum Statthalter in Rorschach. Als solcher wurde er zu verschiedenen Geschäften verwandt, so schickte ihn der Abt am 17. April 1755 nach Luzern zur Begrüssung des neu eingetroffenen Nuntius; im November desselben Jahres musste er Geschäfte halber nach Disentis. In Rorschach selber entwickelten sich grössere Streitigkeiten, die ihn sehr in Anspruch nahmen. Unter ihm erfolgte auch am 18. Januar 1757 der Kauf des Schlosses Wartensee von einem Herrn Segesser um 12'000 fl. – Er starb am 26. Januar 1759 in Rorschach. «Heut (27. Januar) in der Früh nach 4 Uhr hab ich durch einen Brieff von Rorschach die traurige Zeitung empfangen, dass gestern abendts umb 8 Uhr dasiger P. Statthalter Beatus Keller seelig in Gott verschieden. Er war 4 einzige Tage krankh und hat Ihn den 22. dis abendts mit einem heftigen Seitenstich und inflammationi pulmonum angegriffen, man hat all ersinnliche Mittel angewendet, aber ohne effect. Er ist ohnfehlbar zeitig vor den Himmel gewesen. R. I. P. Dieser ohnverhoffte Todtfahl und grosser Verlurst hat mich ohngemein bestürzet. Er war disciplinae zelosissimus et optimus religiosus, vir doctissimus, oeconomus optimus, ad omnia utilissimus vnd hatte eine liebreiche weis mit den leuthen vmbzugehen. Hat die gnad gehabt, alle HH. Sacramenten bey bestem Verstand zue empfangen und zue dem Todt bis letsten Athem sich zue bereiten. Gott vergelte Ihme alles, war 11 Jahr Decanus in Disentis.»

Einige Tage nach seinem Tode (30. Januar) traf ein Brief vom Konvent in Disentis ein, worin der Abt dringend gebeten wurde, P. Beat wieder als Dekan nach Disentis zu senden; solange er dagewesen sei, «habe alles in temporalibus et in Disciplina wohl gestanden», seither gehe alles schlimm.
Schriften:Regnum coelorum seu vera Dei ecclesia per sanctos et orthodoxos patres atque doctores ord. S. Benedicti theologice demonstrata (Praeses P. Beat Keller, defendens Fr. Gerard Zürcher), die 12. Sept. 1741. Typis ejusdem mon. S. Galli 1741. Fol. 5 Bll., 167 S. – Stiftsbibliothek St.Gallen (ohne Sign.). – Stiftsarchiv St.Gallen R 29 F 4/5. (Grolig).
Geographische Angaben:von Luzern