Eliner, Deicola (Johann Jakob) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungEliner, Deicola (Johann Jakob)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:11.07.1691
Todesdatum:22.01.1747
Biographie:Geboren am 11. Juli 1691. Eltern: Georg Eliner und Barbara Siber. Er kam am 16. Oktober 1706 nach St.Gallen. Profess 29. Mai 1710. Subdiakon 10. Juni 1713; Diakon 22. Dezember 1714; Priester 21. September 1715. Seine Primiz feierte er am 12. Oktober 1715 in Neu St.Johann.

Zunächst wurde P. Deicola 1718 Lehrer und Pädagoge in St.Johann. Von dort kam er 1721 als Lehrer der Humaniora nach St.Gallen, wo er am 17. Januar 1722 Pädagoge wurde. 1723 übernahm er die Rhetorik. Am 26. November 1723 hatte P. Deicola «mit seinen Scholaribus Rhetoricis pro exercitio scholastico» ein feines Drama. Da er erkrankte, musste P. Gallus für ihn als Moderator (oder Pädagoge) eintreten. Am 8. Juni 1724 beauftragte ihn Abt Joseph, die Geschichte des Klosters unter Abt Cölestin Sfondrati zu schreiben, da noch einige am Leben seien, die genauere Kenntnis davon haben. Am 1. März 1725 wurde er Beichtiger in St.Georgen und am 13. November 1725 Kustos und Gastpater. Am 26. Januar 1727 finden wir ihn als Beichtiger in St.Maria bei Wattwil; er übergab an diesem Tage dem Abte ein Projekt, wie die Güter dieses Gotteshauses arrondiert werden könnten, was die Billigung des Abtes fand. Am 8. November 1729 kam er als Küchenmeister heim. Am 26. Oktober 1730 trug ihm der Abt von neuem auf, die Chronik des Gotteshauses zu «componieren»; «hat aber schwacher Leibesconstitution halber nicht können prosequieren», wird beigefügt. Um diese Zeit muss er in St.Johann gewesen sein, denn von dort wurde er am 18. Januar 1731 als Statthalter nach Rorschach berufen. Der damalige Statthalter in St.Johann, P. Bonaventura, schreibt darüber dem Abte: «Die Abenderung mit R. P. Deicola ist mir sehr schwär und bedenkhlich vorkommen, weilen er dem allhiesigen Gottshaus gar wohl angestanden, mir auch absonderlich mit rath und That sehr wohl verhilflich gewesen. Allein, verhoffe, seine Hochfürstl. Gnaden, denen die Beschaffenheit allhiesigen Gotteshaus bestens bekannt ist, werden dessen abgang mit einem andern capablen subjecto ersetzen, für welches gehorsamst und unterthänigst bittet P. Bonaventura.» Wirklich kehrte P. Deicola später, am 14. März 1735, wieder nach St.Johann•zurück, und zwar als Statthalter. Am 18. Januar 1738 wurde er indessen Statthalter in Wil. Hier erkrankte er Ende Januar 1745 sehr stark an einem Katarrh. Er bat darum den Abt, der ihm am 3. Februar 1745 den Dekan schickte, zum Sterben nach St.Gallen heimkehren zu dürfen. Man brachte ihn bereits am 6. Februar nach St.Gallen, wo er das Krankenhaus bezog. Hier erwartete er seine Auflösung, die am 22. Januar 1747 erfolgte, «ganz sanft in corona fratrum und piissime in Gott. Exemplum optimi Religiosi in vita et in morte, zue welchem er sich lange Zeit mit grösstem Eifer praeparirt.»
Schriften:1. Historia Belli Doggici, controversiarum ab anno 1698 usque ad obitum Leodegarii; reicht aber nur bis Ende 1701 und stammt der Handschrift nach von P. Deicola. Band 137 des Stiftsarchivs St.Gallen.

2.Viri illustres Monasterii Sancti Galli sub Abbate Josepho. Entwurf dazu, teils von seiner Hand, teils von ihm korrigiert. Band 236 des Stiftsarchivs St.Gallen; das gleiche auch in Band 215 und 237. (Enthält Lebensbeschreibungen der Äbte bis auf Abt Josef, sowie die Leben einzelner hervorragender Konventualen.)
Geographische Angaben:von Bregenz