Ledergerber, Fintan (Franz Michael) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungLedergerber, Fintan (Franz Michael)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:28.09.1685
Todesdatum:29.07.1747
Biographie:Geboren am 28. September 1685 als Sohn des Stiftsammanns zu St.Katharinathal Balthasar Ledergerber und der Anna Maria Vorster. Er kam am 18. September 1700 nach St.Gallen. Profess 30. Mai 1706. Subdiakon 22. September 1708; Diakon 14. Juni 1710; Priester 23. September 1713 in Zwiefalten, wo er am 16. Oktober seine Primiz feierte.

P. Fintan wurde am 24. November 1718 Consistorialrat, zwei Tage später Brüderinstruktor, kam aber schon am 13. Dezember des gleichen Jahres als Pfarrer nach Alt•St.Johann, von wo er am 14. März 1720 zurückkehrte. Hier wurde er am 10. April 1720 Vorsteher der Schule. Am 16. Januar 1722 erfolgte seine Ernennung zum Kustos, und am 12. März 1723 zum Küchenmeister. Am 6. Oktober 1724 kam er als Küchenmeister nach Wil. Von dort kehrte er am 14. Oktober 1729 als Novizenmeister zurück und wurde am 24. Februar 1730 Subprior. Am 18. Oktober 1733 schickte ihn der Abt mit P. Notker auf eine Wallfahrt nach Einsiedeln, weil er wegen dem Wiler Handel eine solche versprochen hatte. Schon am 17. März 1734 wurde er Dekan. Ende Juni 1747 musste er mit P. Meinrad, da sehr schwach, nach Pfäfers ins Bad. Von dort kam am 19. Juli Bericht, dass es sehr schlimm mit ihm stehe; man habe ihn ins Kloster Pfäfers bringen wollen, damit er nicht im Bade sterbe; aber P. Dekan glaube immer, es stehe nicht so schlimm mit ihm. Am 24. Juli kam Bericht, es sei höchste Zeit, wenn man P. Dekan noch lebend nach Rorschach bringen wolle. Halbtot brachte man ihn wirklich am 28. Juli zu Wasser nach Rorschach, wo er am folgenden Tage starb. «Dieser Todtfahl hat mich sehr betrübt, hätte wohl gewünscht, nur ein viertel stündlein mit Defuncto annoch reden zu können,» bemerkt Abt Cölestin in seinem Tagebuch. Und das Kapitelprotokoll, das sonst so mit jedem Lobe kargt, bemerkt, dass der Abt in der Kapitelsversammlung vom 28. August 1747 von dem Verstorbenen gesprochen hätte, als einem Mann «tenerrimae conscientiae ac vitae innocentissimae, in choro religiosissimum, patientissimum in doloribus, oboedientiae in minimis etiam exactissimae, mortificationis stupendae, ut integra cilicina vestis testatur. Decanatum cum laude administrasse, fuisse zelosum, summae humilitatis, de minimis etiam defectibus culpam dixisse, ac saepe inter lacrymas deprecatum esse, Vigilias maximas egisse, et plane austeritate vitam abbreviasse.» – Ein Bruder des Verstorbenen war Abt Benedikt Ledergerber in Rheinau, zu dessen Benediktion P. Fintan 1735 gegangen war.
Schriften:Eine ihm 1735 von den Fratres zum Namensfest gewidmete Schrift: «Vita et miracula S. Fintani» findet sich in Van der Meers Miscel. XXVII, Nr. 13. – Rheinauer Archiv Einsiedeln R 93.
Geographische Angaben:von Diessenhofen