Castorff, Benedikt (Sebastian Josef) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungCastorff, Benedikt (Sebastian Josef)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:19.01.1677
Todesdatum:17.12.1730
Biographie:Geboren am 19. Januar 1677. Er kam am 2. März 1692 nach St.Gallen. Profess 31. Mai 1696. Subdiakon 24. Mai 1698; Diakon 19. Dezember 1699; Priester 21. Mai 1701. Primiz 5. Juni 1701.

P. Benedikt wurde am 17. November 1701 Subkustos und zweiter Caeremoniar, am 11. Oktober 1704 dritter Pfarrer. Am 15. Dezember 1704 wurde er erster Caeremoniar. Am 28. September 1706 erhielt er den Auftrag, Rhetorik zu lehren, wurde aber noch im gleichen Jahre davon befreit und am 6. November 1706 zum Katecheten bestellt. Am 12. Mai 1708 wurde er Moralprofessor. Während des Exils war er in Kempten; von dort zurückberufen, befand er sich bereits am 7. April 1718 wieder in St.Gallen. Er musste aber am 27. Juni 1718 nochmals nach Kempten, weil der dortige Fürstabt es verlangte, da er sich angeblich in Parteiungen gegen den Abt eingelassen hatte. Am 13. Juli 1718 kam er wieder zurück und wurde am 30. August «ad interim», am 15. September definitiv Statthalter in St.Gallen. Er war aber immer etwas leidend. So musste er am 13. Juli 1722 mit P. Thomas nach Appenzell, um dort «die Geißschotten Chur ex concilio medicorum zu gebrauchen.» Am 13. Juni 1723 musste er wieder nach Pfäfers ins Bad, «wegen Grieß und calculum»; er kehrte am 15. Juli zurück. Auch das folgende Jahr finden wir ihn wieder vom 20. Juni bis 27. Juli in Pfäfers. 1730 schickte ihn der Abt am 14. September nach Kempten, «theils zur Vacanz, theils et praecipue ex aliis gravibus causis.» Schon am 17. Dezember 1730 starb P. Benedikt. «Er ist anathomirt vnd in seiner blassen nebst villen kleinen ein grosser Stein als ein Hennen Ey 6 Unzen schwer gefunden worden. Vir excellentis talenti et ad maiora natus. Multum in eo perdidi.»
Schriften:1. St.Gallischer Marken-Beschreibung Erster Theil, in welchem diejenigen Alt-St.Gallische Lande beschrieben werden, aus denen diesem fürstl. Gottshaus die alliglich und völlige Souveraine Jurisdiction und Botmässigkeit zusteht, aus Landesväterlicher Vorsorg und Nachbarlicher Friedlieb des Titl. Fürsten und Herrn Josephi, Abten des fürstl. Stift und Gottshaus St.Gallen. Durch den Tit. Herrn P. Benedikt Gastorff Capitularen und Statthalter des Gottshaus St.Gallen in Zeit 6 Jahren bereinigt, ausgemarcht und in folgende Ordnung gestellt und beschrieben. Anno 1728, Band 1203 des Stiftsarchivs St.Gallen. Dazu gehören: Plan der Marchen der alten Landschaft. 59 illuminierte Tafeln, deren je 2 auf einem Blatt. Band 1204. – Ferner: Plan der St.Gallischen Alten Landschaft gegen Toggenburg und Appenzellerland. 24 illum. Federzeichnungen, wie 1204, Band 1205.

2. Sankt Gallische Markhen-Beschreibung Anderter Theil, in welchem dijenigen fürstl. Alt St.Gallischen Landt beschrieben werden, aus welchen das Malefiz oder das Hochgericht in das Thurgauische Landt-Gericht nach dem Spruchbrief de anno 1501 und der Erleutherung de anno 1567 vertragnermassen gehört. Auch aus höchst ruhmwürdigst Landtsväterlicher Vorsorg etc. etc. H. Josephi etc. durch den Titl. H. P. Benedikt Castorff in Zeit 4 Jahren bereinigt, ausgemarchet Anno 1729 etc. – Findet sich alles auch in den Bänden 1201 und 1203. Band 1850 des Stiftsarchivs St.Gallen. – Auf diese Arbeiten bezieht sich die Bemerkung des Abtes Josef in seinem Tagebuch (II. 477) vom 28. Februar 1735: «Februar 1735 wurde das Markenlibell der Malefiz Orthen, so gegen dem Thurgau liegen vollkommen eingericht, sigillirt vnd authentieirt. Ist ein Werkh von grössen Kösten vnd unbeschreiblicher müehe des P. Benedicti Castorff, Statthalter sel.»
Geographische Angaben:von Gernsbach