Hertenstein, Franz (Matthäus) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungHertenstein, Franz (Matthäus)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:07.12.1610
Todesdatum:01.11.1686
Biographie:Geboren am 7. Dezember 1610. Eltern: Georg Hertenstein und Dorothea Schedler. Die niedern Studien machte er in Ravensburg; später kam er nach St.Gallen, wurde aber, als 1629 die Pest kam, nach Murbach geschickt, so dass er schon etwas älter war, als er am 9. März 1631 die Profess ablegte. Subdiakon 3. März 1635; Diakon 15. Februar 1636; Priester 7. März 1637. Primiz am 25. März 1637. – Er war ein sehr guter Organist, so dass man ihn als zweiten Orpheus oder Arion rühmte. Um ihn zu unterrichten kam am 7. Dezember 1637 P. Alphons von Weingarten her und ging er selber am 21. Januar 1638 dorthin, um besonders auch im Choral sich ausbilden zu lassen. Am 23. Februar 1638 wurde er Pädagoge. 1639 wurde er Chorpräfekt. 1640, 4. Oktober, ernannte ihn der Abt zum Küchenmeister, am 13. Mai 1644 zum Kustos, am 23. April 1648 zum Kapellmeister. Am 18. Oktober 1649 wurde er Kellerherr, am 15. April 1652 Novizenmeister. Vom November 1644 bis 1653 versah er auch das Amt eines Kapitelssekretärs. Am 27. Februar 1645 wurde er mit P. Andreas Hofmann nach Einsiedeln geschickt, um dort eine «rechte Teutsche Schrift» zu erlernen; er kehrte aber schon am 7. März wieder zurück, während sein Gefährte länger blieb. Am 30. August 1652 erfolgte seine Ernennung zum Subprior des Stiftes. Aber schon am 19. Juli 1653 erbat sich ihn das Kapitel von Ettenheimmünster, wo St.Gallen sich um die Reform bemühte, als Abt. Mit Erlaubnis des Abtes sagte er zu. Abt und Kapitel von St.Gallen versicherten ihm aber, dass er für den Fall, so er durch den Krieg aus dem Kloster vertrieben würde, mit einem Pater und einem Diener wieder zurückkehren könne; ebenso wollte man ihn für den Fall einer rechtmässigen Resignation wieder aufnehmen. überdies sollte er «frater adseriptus» von St.Gallen bleiben. Am 6. Juni 1655 fand die feierliche Benediktion statt. Kriegerische Ereignisse zwangen ihn 1679 zur Heimkehr. Er kam am 12. Februar dieses Jahres vorerst nach Fischingen, am 24. Juni sodann nach St.Gallen. Hier lebte er bis zum 1. November 1686, wo er 76 Jahre alt starb.
Schriften:1. Theses menstruae de attributis divinis . . . (Am Ende: . . . ). Defendent F. Herttenstein et Vict. Reding die . . . Octobris (1634). (Siehe P. Modestus Spieß).

2. Restitutio iniuriarum, qua proximi ius violatum restauratur. Circa bona fortunae, honoris ac formae corporis et animae. – In monasterio S. Galli publice examinanda ac disputanda proposita per Franciscum Hertenstein et Victor Reding. Anno MDCXXXVI (ohne Angabe des Präses). Formis monasterii St. Joannis. 4°, 54 S. – Stiftsbibliothek St.Gallen GG. M. VI, 1 Adl. 21. – GG. M .VI, 17 Adl. (Grolig).

3. Disputatio theologica de contractibus in genere et in specie, in qua de eorum iustitia et iniustitia, obligatione ac celebrandi modo clare disseritur. Proposita in monasterio S. Galli a Rdis ac religiosis Patribus ibidem Professis et Ss. theologiae studiosis. Anno MDCXXXIV. Formis monasterii S. Joannis in Valle Thurae. 4°, 31 S. – Stiftsbibliothek St.Gallen GG. M. VI, 1 Adl. 19; GG. M. VI, 17 (Grolig). Fehlt bei Scherer.

Ihm wurde gewidmet: Arca in Diluvio humanae vitae symbolum pro felicissimo novi anni pacifici auspicio oblata Rmo ac Amplo Dno D. Francisco Abbati ad S. Ethonem Hospiti apud S. Gallum et toti venerabili Conventui abs RR. FF. S. Galli 1679. Rectore R. P. Gallo pro tempore FF. juniorum moderatore, composuit R. P. Antonius Betschart et R. P. Athanasius Greuther. (Mscr. 1375 f.)
Geographische Angaben:von Rorschach