Zanler, Ignaz (Jakob) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungZanler, Ignaz (Jakob)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:16.06.1608
Todesdatum:02.09.1653
Biographie:Geboren am 16. Juni 1608. Eltern: Johann Zanler und Katharina Gerschwiler. Auf Verwenden des Pfarrers Christoph Studerus kam er ungefähr 12 Jahre alt nach St.Gallen. Das Studium ging ihm zuerst recht hart, doch war er immer sehr fleissig. Profess 24. August 1626; Subdiakon 14. Juni 1631; Diakon 6. März 1632; Priester 3. März 1635. Primiz 21. März 1635, am Feste des hl. Benediktus. Am 19. Oktober 1634 begann er seine theologischen Vorlesungen. Am 10. April 1639 siedelte er mit seinen Schülern nach St.Johann über. Er wurde am 28. Oktober 1640 nach Ingolstadt geschickt, um dort die Rechte zu studieren. Heimgekehrt, lehrte er in Rorschach Theologie. Später war er in St.Gallen Vestiarius und Beichtvater in Notkersegg. Vom 6. Februar 1647 bis 10. Januar 1648 bekleidete er das Amt eines Offizials, dann wurde er Statthalter in St.Gallen. Als solcher brachte er Ordnung in den Betrieb, regelte vor allem die Zehnten und Zinsen, wozu er neue Urbarien anlegte. Da er rote Haare hatte, hiess er nur der «rote Statthalter». Am 10. Juli 1653 wurde er zum Statthalter von Ebringen ernannt. Abt Gallus, der dort die Huldigung Ende August entgegennahm, führte ihn selbst ein. Beim Hinreiten zog er sich ein Bruchleiden zu. Dazu kam, kaum dass er in Ebringen angekommen war, ein Schlagfluss, dem er am 10. Tage, nachdem er hingekommen, am 2. September 1653, erst 46 Jahre alt, erlag. Schon früher hatte er sich ein Bruchleiden zugezogen, woran er immer litt. Ebenso war er ein grosser Skrupulant, verstand es aber sehr gut, mit Skrupulanten zu verkehren und sie zu heilen. Er soll ein eigenes Werklein darüber geschrieben haben. Auch auf Arithmetik und Astronomie verstand er sich sehr gut. P. Ignaz wird überhaupt als ein vorzüglicher Religiose gerühmt. Er wurde in Ebringen bestattet. Das ihm gesetzte Epitaph lautete:

Vix solem vidi hic diei, cum mors inopina,
Jussit ad auctorem plasma redire suum,
Horas post paucas, heu forte citaberis et Tu,
Ergo animae rebus fac cito prospiciare.

Es findet sich auch das auf ihn gemachte Distichon:

Martyr uti roseus, quia cuncta adversa tulisti,
Jure, Ruber, merito dictus es Oeconomus.
Schriften:1. Theses theologicae de praedestinatione . . . Defenderunt in Monasterio S. Galli RR. FF. Ignatius Zanler et Basilius Renner ibid. Professi die 12. Februarii (1635). (Siehe P. Modestus Spieß).

2. Theses 27theologicae de voluntatis actibus in finem ordinatis, defendent die . . . mensis . . . (1636) in monasterio S. Galli Ignatius Zanler et Hermannus Hutler. Anno 1636 (ohne Angabe des Präses und ohne Druckvermerk). 4°, S. 27-28 (soll heißen 43). Stiftsbibliothek St.Gallen GG. M. VI, 1 Adl. 8 (Grolig).

3. Theses menstruae de legibus. Defendent Ignatius Zanler et Yso Pfaw. In monasterio S. Galli Anno MDCXXXVII mense Januario, 4°, S. 44-63. – Stiftsbibliothek St.Gallen GG. M. VI, 1 Adl. 9 (Grolig). – Alle drei Thesen wurden wohl unter dem Vorsitze von P. Johannes Geiger verfochten.
Geographische Angaben:von Geiserswald