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Geburtsdatum: | 08.08.1608 |
Todesdatum: | 25.01.1669 |
Biographie: | Geboren am 8. August 1608 als Sohn des Georg Gugger und der Margaretha Federer (Fäderin). Als sehr guter Sänger kam er nach St.Gallen, wo er am 24. August 1626 seine Profess ablegte. Subdiakon 25. Mai 1630; Diakon 5. April 1631; Priester 3. März 1635. Primiz 18. März 1635, am Sonntag Laetare. In der Schule war er anfänglich viel zerstreut, wurde aber später sehr tüchtig. Schon als Frater musste er Unterricht erteilen; so wurde er am 4. Juni 1633 Lehrer der Humaniora; desgleichen am 1. Januar 1635. Nach der Primiz wurde er am 2. Januar 1636 Praeceptor in Rorschach. 1637, 9. Juli, wurde er Rhetorikprofessor in St.Johann. 1639, am 27. Februar berief ihn der Abt von St.Johann an die Schule nach Rorschach. Vom 19. April 1641 bis 8. Mai 1642 kam er zum Rechtsstudium nach Ingolstadt. Fast sein ganzes Leben widmete er dem Unterrichte, zunächst als Lehrer der Rhetorik und Poesie, dann später als Professor der Philosophie und der Theologie. Seit dem 2. Juni 1642 finden wir ihn als Lehrer und Vorsteher der Schule in Rorschach, wo er 1649 Küchenmeister wurde. Am 30. August 1652 wurde er Theologieprofessor im Stifte, wo er am 22. Juni 1653 Subprior und Novizenmeister ward. 1655 versah er, freilich nur vom 4. bis 14. Oktober, die Pfarrei Wildhaus; denn er bat kniefällig um Befreiung von diesem Amte und erbot sich gerne, jede Trivialschule zu übernehmen. Am 10. November 1657 übernahm er die Rhetorik in Rorschach, wurde alsdann Küchenmeister in St.Gallen und erhielt hier wiederum, am 30. September 1659, die Leitung der Rhetorik. Am 28. Mai 1660 übergab ihm der Abt die Philosophie studierenden Fratres, um «sie in der rhetoric zu perficieren, weil ers davor in Graecis unterrichtet hette.» Am 17. Juni 1661 wurde er Subprior in St.Johann, wo er zugleich Logik dozierte. Am 7. November 1664 ging er nach Disentis als Professor der Philosophie und Stiftsdekan. Doch kam er jedenfalls bald wieder zurück; denn am 14. Dezember 1667 befreite ihn der Abt vom Amte eines Brüderinstruktors. Wie er sein 60. Lebensjahr überschritten, fühlte er seine Kräfte rasch abnehmen, besonders verlor er fast vollständig sein Gedächtnis, so dass er beinahe an Kindesstatt kam. Am 24. Januar 1669 bekam er beim Mittagessen einen Anfall (convulsiones), dem er am folgenden Tage erlag. P. Chrysostomus Stipplin, der seine letzte Beicht hörte, bezeugte, dass er seine Taufunschuld voll und ganz bewahrt habe. Eine besondere Lieblingsbeschäftigung des Verstorbenen war der Fischfang; er konnte ganze freie Tage im Wasser stehen und fischen. «Otiosus nunquam fuit, occupabat a sese vel a juventute cudensis versibus et carminibus, quarum integros codices elucrubravit, ut taceam Comoedias, Dramatica, Epica aliaque elegantissima poemata et ingeniosa carmina, quae extant et suo tempore lucem typis accipient.»
Athanati nomen gessisti vivus inane, Jam bene defunctus diceris Athanatos.
Dieses Epigramm widmete ihm sein Mitbruder P. Chrysostomus Stipplin. |
Geographische Angaben: | a) Gedruckte:
1. Theses theologicae ex prolegomenis in universam theologiam scholasticam . . . defendent Athanasius Guggerus et Ignatius Zanlerus die (11.) mens. Augusti (siehe Pater Modestus Spiess). 2. Gualterus de Castellione, Phil. Alexandris sive gesta Alexandri magni libris X. comprehensa ex veteribus Mss. bibliothecarum S. Galli. Formis eiusdem. Anno 1659. 12°, 6 Bll., 224 S., 2 Bll. – Stiftsbibliothek St.Gallen EE L IV 22. – Vadiana, St.Gallen J d 805. – Zürich, Zentralbibliothek VM 390 und Rq 233. Karlsruhe P c 1661. – London British Museum 1213 b 15. – Solothurn. Ebert 8129. – Gugger kannte die frühern Ausgaben nicht und gab das Gedicht als noch ungedruckt heraus. Brunet II 359b. Graesse Lit. Gesch. III/3: 443. Allgem. lit. Anzeiger. 1799. S. 1681 (Grolig).
3. Odarum sacrarum libri IV. de sanctis, quos ecclesia Romana publice per annum veneratur . . . In eodem monasterio S. Galli anno partae salutis MDCLXIV. 12°. 4 Bll. 576 S. Zürich. Zentralbibliothek Rq 234 (Grolig). – Eine zweite Auflage erschien unter dem gleichen Titel ebenfalls in St.Gallen 1693. Karlsruhe Dr 121 (Grolig).
b) Ungedruckte:
1. Mscr. 1374 der Stiftsbibliothek enthält folgende von P. Athanasius verfasste Schulkomödien: – a) Comoedia de S. Notkero Monacho S. Galli, composita a R. P. At. G. Mit gedrucktem Programm: Sanctvs Notkervs sive vita divi Notkeri alternante socco et cothurno exhibita Rorschachii Anno 1642 (die . . .) Octobris (ohne Druckvermerk). 4°, 2 Bll. – b) Salutatio seu Exceptio SS. Martyrum Antonii et Theodori ex alma Urbe in Monasterium S. Galli illatorum. Anno 1654. (Nr. II.) – c) Justus et Pastor (Nr. VI.) (N.B. b. und c., sowie 2.a. wurden S. 38 im Anhang zu den Literaturangaben irrigerweise als von unbekanntem Autor stammend aufgeführt.) – d) Vitus Martyr Tragoedia. Mit gedrucktem Programm Tragedia Vitus Martyr, von der Jugendt in dem Gottshaus Rorschach gehalten d. 10. Oct. Anno MDCLI. (ohne Druckvermerk). 4°, 2 Bll. – e) Comoedia Edmundus puer. Die Jugendt des H. Edmundi. Von der Jugendt im Gottshaus Rorschach gehalten den 26. September Anno 1647, wie das gedruckte Programm lautet. 4°, 2 Bll. (ohne Druckvermerk). – f) Chymera Monstrum informe mit gedrucktem Programm: Chymera Monastrum informe ingens, erudita impietas in Edmundo juvene philosopho docto scelesto omnibus philosophiae canditatis (!) ad terrorem, salutisque cautelam, in publico theatro a schola rhetorica tragice demonstrata. In mon. S. Galli a. sal. 1681 die . . . April. 16°, 4 Bll. (Diese Schulkomödie wird in Mscr. 1375 wohl irrigerweise P. Athanasius zugeschrieben.)
2. In Mscr. 1375 findet sich: Salutatio brevis ad SS. Antonium et Theodorum MM. pro modo actionis.
3. In Mser. 1376 findet sich die Tragoedia S.Othmarus von P. Ath. G. mit Musik. Öffentlich aufgeführt den 31. Mai und 1. Juni 1660 in St.Gallen. Dazu das gedruckte Programm: Comico-Tragoedia oder S. Othmarus Abbte ausz Walafrids Strabone. In dem Gottshaus St.Gallen fürgestelt vnd gehalten den 27. vnd 28. Maij (1661). Getruckt im Gottshaus St.Gallen Anno 1661. 16°, 4 Bll. (Das gedruckte Datum ist gestrichen und dafür 29. und 30. (Mai) eingesetzt.)
4. Annus sanctus Tomi VI. Autograph von P.Athanasius aus dem Jahre 1664/65; für den Druck bestimmt, aber nie herausgegeben. Mscr. 1377-1382. Papier 4° (Sch., p. 454). Eine Kopie von 1674 durch P. Sebastian Hertenstein von Rheinau findet sich im Rheinauerarchiv Eins. R 332. 8°, 181 Bll.
5. Pugna spiritualis. Aus dem Lateinischen ins Griechische übersetzt von P. Athanas (Kopie). Mscr. 1383. Papier 8°, unpag. |
| 6. Tragoediae sanctae in drei Teilen: I. Julianus (aufgeführt 1643), Crisorius (aufgeführt 3. Oktober 1645), Inauguratio Abb. Galli II. Anno 1656. – II. S. Babylas (1648), S. Notker (1642), Edmundus (1647). – III. S. Vitus (1651), S. Justus (1644), S. Johannes Gualbertus. Actio salutatoria 1654. Autograph. Mscr. 1384, 1385, 1386. Papier 8° (Sch., p. 455).
7. Translatio Sanctorum Otmari etc. 1628. In lateinischen Hexametern von |
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