Greuter (Grüter), Plazidus (Johann) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungGreuter (Grüter), Plazidus (Johann)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:06.05.1602
Todesdatum:17.09.1629
Biographie:Geboren 6. Mai 1602. Er stammt von guten, ehrbaren Eltern ab, deren Name nicht genannt wird. Durch Vermittlung des P. Bartholomäus Kine kam er an die Klosterschule, wo er unter P. Maurus Hafner die niedern Studien machte. Profess 24. August 1620. Philosophie hörte er bei P. Johannes Geiger, Moral bei Pius Reher und Matthäus Klump. Subdiakon 23. September 1623; Diakon 20. September 1625; Priester 19. September 1626. Primiz 29. September 1626.

Schon als Frater war er dem P. Probus im Vestiariat als Gehilfe beigegeben worden. Später folgte er auf P. Augustin als Kustos. Als die Pest 1629 hereinbrach, blieb er in St.Gallen. Wie er da einmal die Kommunion austeilte, sagte ihm eine Frau, sie hätte die Pest. Darüber erschrak er so, dass er selber auch krank wurde; schon einige seiner Verwandten waren an der Pest gestorben. Er wurde in das Absonderungshaus gebracht, wo er am 17. September 1629 starb, bis zuletzt seiner Sinne mächtig, was sonst bei den Pestkranken selten der Fall war. Er wurde zuerst in der St.Peter und Paulskapelle, dann aber auf dem Otmarsfriedhof beigesetzt. «Natura dexter et habilis . . . Omnis fraudis dolique expers, eodem semper vultu, verecundus ac modestus fuit.»

Sein Bruder Balthasar war als P. Maurus in Fulda eingetreten, als die St.Galler dort die Reform an die Hand genommen hatten. Er wurde daselbst Subcellerar, musste dann aber fliehen und kam nach St.Gallen, wo er Priester wurde und seine Primiz feierte. Nach drei Jahren wollte er heimkehren, aber Fulda und Hersfeld waren verwüstet, auch herrschte die Pest daselbst, und so kehrte er wieder nach St.Gallen zurück. Hier teilte er am St.Gallustage dem Volke mit dem Löffel des hl. Gallus Wein aus, wobei er von der Pest angesteckt wurde, der er am 20. Oktober 1635 erlag. – Ein anderer Bruder, Landelin, war Franziskaner geworden, während von den zwei Schwestern die eine Cisterzienserin, die andere Dominikanerin wurde.
Geographische Angaben:von Rotmonten