Reher, Pius (Simon) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungReher, Pius (Simon)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:1597
Todesdatum:09.12.1654
Biographie:Geboren 1597 oder 1598. Eltern: Martin Reher und Anna Lang. Er studierte zuerst in Ingolstadt, kam dann auf Verwenden seines Oheims, Johann Lang, der in Ochsenhausen Abt war, nach St.Gallen. Profess 10. August 1614. Philosophie studierte er bei P. Robert Blödt, dann kam er am 21. Mai 1613 nach Dillingen, wo er das Licentiat in der Theologie erwarb. Subdiakon 19. Dezember 1620 in Dillingen; Diakon 10. April 1621 in Augsburg; Priester 24. September 1622. Er war auch Präfekt der Sodalität.

Heimgekehrt, wurde er Professor der Humaniora; er hob vor allem das Studium des Griechischen. Ebenso lehrte er auch Theologie und Moral. 1624 wurde er Offizial. Am 5. August 1625 wurde er Subprior und Novizenmeister. Von 1623 bis 1630 versah er das Amt eines Kapitelssekretärs. Als Abt Bernhard während der Pest 1629 nach Rorschach ging, übernahm P. Pius die Leitung des Klosters, da der Dekan P. Probus Ritter die Pfarrei St.Fiden versah. Nach dem Tode Abt Bernhards wurde er am 15. April 1630 zum Abte gewählt und regierte als solcher bis zu seinem Tode, am 9. Dezember 1654 (s. d.). – Ein Bruder des Abtes, P. Christophorus, war Kapuziner; ein anderer, Georg, war Kornführer in Rorschach; ein dritter, Hans, starb am 28. August 1635 zu Rorschach an der Pest; ein vierter, Matthias, war Kammerdiener in St.Gallen. – Ein Bruder der Mutter war, wie erwähnt, Abt von Ochsenhausen, ein anderer Abt von Marienberg, während ein dritter, Sebastian, Mitglied des Stiftes Kaisersheim war.
Schriften:Ausser den von ihm als Abt herausgegebenen Akten über das Konkordat mit Konstanz, die verschiedenen Rezesse der von ihm veranstalteten Visitationen (s.Abt Pius) stammen von ihm:

a) Gedruckte:

1. Theses de poenitentiae Sacramento, Praeside Jacobo Bidermann S. J., pro utroque baccalaureatu Theologiae consequendo. Dilingae 1621 et iterum 1622 ibidem sub eodem de Censuris pro Licentia Theologiae obtinenda (erwähnt in Band 233 des Stiftsarchivs St.Gallen). (Grolig)

2. Tricenarius virtutum etc. soll 1690 in St.Gallen erschienen sein (Grolig), (ob auch in B. 233?). Vgl. Bemerkung Scherers p. 420 z. Mscr. 1174.

Nach Scheiwiler, Abt Pius Reher von St.Gallen (Schweiz. Rundschau, Stans 1920. XX. Jahrgang, p. 186) soll er ein sehr brauchbares Compendium der Theologie verfasst haben, das er für den Unterricht benützte und das Abt Gallus später im Druck herausgab.

b) Ungedruckte:

1. De Johanne Calebyta. Eine lateinische Schulkomödie von Abt Pius ins Griechische übersetzt. In Mscr. 1374 (Sch., p. 453).

2. Fünf Gespräche zwischen einem katholischen Gottesmann und einem evangelischen Toggenburger über Religionssachen. Soll laut beigelegtem Zettel von Abt Pius sein. In Mscr. 1257 (S. 1-28 und 131-271), (Sch., p. 436).

3. Adhortationes ad suos Religiosos, Mscr. 1174, Papier 8°, unpag. (Sch., p. 420).

4. Aphorismi Cel. ac Rev. Abbatis Pii pro Confessariis in einer Handschrift des P. Bonifaz Weyermann im Kloster Glattburg (s. d.).

5. Leben des hl. Gallus. Der Abt bemerkt diesbezüglich am Ende seines Tagebuches anno 1653: Mense Decemb. ad instantiam Conventualium suscepi aliquas notas scribere in vitam S. Galli, a me in germanicam linguam translatam contra haereticos. Labor hic auxit mihi pectoris angustias.» Erhalten hat sich davon jedoch nichts.

6. Diarium Abbatis Pii ab anno 1630 ad annum 1653. Kopie von Stipplin. Stiftsarchiv St.Gallen, Band 262a. Das Autograph des Abtes von 1630 bis Ende 1649 enthält Band 1932, während die Fortsetzung dazu von 1650 bis Ende 1653 in Band 262b sich findet.
Geographische Angaben:von Bleienried im Gebiete des Stiftes Weingarten