Pfiffer, Constantius (Nikolaus) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungPfiffer, Constantius (Nikolaus)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:12.09.1596
Todesdatum:08.11.1654
Biographie:Geboren am 12. September 1596 als Sohn des Jakob Pfiffer und der Anna Krafft. Schon als Schüler zeichnete er sich besonders in Rhetorik und Poesie aus, wie das auch später als Lehrer der Fall war, wofür auch seine Lehrbücher Zeugnis ablegten. Profess 10. August 1614. Die Philosophie hörte er bei P. Robert Blödt, die Theologie in Dillingen. Am 21. Mai 1618 kam er nach Ingolstadt, um Recht zu studieren. Subdiakon 23. September 1617 in Dillingen; Diakon 22. Dezember 1618 in Eichstätt; Priester 19. September 1620. Primiz 18. Oktober 1620. Er war zuerst an der Schule in St.Gallen tätig, wo er auch als Prediger wirkte. Am 6. September 1626 kam er nach Sankt Johann. Während der Pest von 1629 war er in St.Gallen unermüdlich im Dienste der Kranken tätig. 1630, 15. April, wurde er Vorsteher der Schule. Am 4. März 1631 wurde er Archivar, kam aber schon am 6. Mai nach St.Johann, wo er, mit einigen Unterbrechungen (wegen Kolik) bis Oktober 1633 blieb. Er war einige Zeit auch als Prediger tätig und gab sich viele Mühe, die reformierten Toggenburger zu bekehren. Heimgekehrt, betraute ihn der Abt mehrfach mit Sendungen an Konferenzen u. dergl. Als die Pest 1635 wieder kam, widmete er sich gleicherweise wie früher den Kranken. Am 4. Oktober 1640 wurde er Registrator, am 1. Januar Schulpräfekt, und am 18. Oktober 1642 Praeceptor. Am 5. Oktober 1643 wurde er Philosophieprofessor. Am 6. Juni 1649 wurde er zum Pfarrer in Alt St.Johann ernannt, kam aber nach vier Wochen krank wieder heim; er hinterliess schriftliche Aufzeichnungen, wie man von der Kolik geheilt werden könne. Ein gleiches Schicksal wiederfuhr ihm, als er am 13. Juni 1654 Pfarrer von Peterzell wurde; schon am 13. Juli musste er wieder weg, starb aber bereits am 8. November 1654, «nach langer Läme der Glieder». Sein Epitaph lautete:

Consiliis praestans hic erat, praestantior at tunc,
Quando sibi moriens, tam bene consuluit.

Die Obern zogen ihn gerne und oft zu Rate. Er hinterliess einige Aufzeichnungen, die aber sehr dunkle und geheimnisvolle Dinge betrafen; denn er glaubte, was er verstehe, würden andere auch ohne weiteres fassen. Als Lehrer war er aber im Erklären sehr gut. Er war auch Verfasser und Urheber der Tafeln, auf denen unter den Zeichen des Tierkreises Leben und Wunder des hl. Benedikt dargestellt und beschrieben waren, die auf eine Äbteversammlung hin angefertigt und in den Klostergängen aufgehängt wurden. Sehr gerne verfasste P. Constantius Epigramme auf Heilige, wie auf die Namensfeste der Mitbrüder (s. u.). Zu Zorn und Widerspruch geneigt, warf er sich einmal dem Abte zu Füssen und stand nicht eher auf, als bis dieser ihm den Fuss auf den Nacken gesetzt hatte; von da an war er weit mehr Herr seiner selbst. Als er sich am 6. November 1654 schwächer werden fühlte, empfing er die hl. Sakramente, legte das Glaubensbekenntnis ab und bat alle um Verzeihung.
Schriften:Von seinen Dichtungen finden sich in der Collectio Aichhaim eine Anzahl erhalten, nämlich:

De Sanctissimo Patre Benedicto. Aichhaim III. – Zentralbibliothek Zürich. Mscr. D. 81, fol. 175.

Benedictus alter orbis Phoebus per novem Sphaerarum radiacos curru Musarum sanctgallensium invectus. Griechisch und lateinisch mit Beihilfe der Patres Johannes, Athanasius, Basilius und Chrysostomus. ib. fol. 185b-217 mit Supplement dazu fol. 488.

De venerabili Eucharistia Basis anagrammatum, ib. fol. 471.

Anagrammatum super nomen Laurentius basis, ib. fol. 476.

In Neomystas de Sacerdotii dignitate carmen elegiacum. Collect. Aichhaim IV. Zentralbibliothek Zürich. D. 153, fol. 225.

Epigrammata tam Ecclesiastica quam profana de rebus diversis Rdi ac Doctissimi P. Constantii Pfiffer ex Schedis hincinde post mortem ejus a me in usum et bonum aliorum collecta. Collectio Aichhaim. – Zentralbibliothek. Mscr. D. 77, fol. 307b.

Epigrammata pro Philosophiae candidatis Panegyricis in gratiarum actionem R. P. Constantio ob Physicam exantlatos labores cantata a Discipulis suis: Aegidius Jonas, Laurentius Egger, Josef Geist, Matthäus Klump, Lucas Graw, Joannes Geiger, Romanus Agricola. Collectio Aichhaim. Zentralbibliothek Zürich. Mscr. D. 86, fol. 106b.

Rmo Illmo Principi Pio S. Galli Amplissimo Praesuli faelicibus vertentibus Jani Auspiciis parva sed sacra musis comitantibus amore obsequio filiali. Collectio Aichhaim. – Zentralbibliothek Zürich. Mscr. D. 86, fol. 139.

Epigrammata monotisticha R. R. Docti P. Constantii Pfifer de Sanctis, ib. fol. 249.

De venerabili corpore Christi, ibid. fol. 257. (Ob von ihm?)

Vitae humanae descriptio, ibid. fol. 265. (Von?)

Carmina in quibus aliqua de gestis Beatae Joannae recensentur, ibid. fol. 267b. (?)
Geographische Angaben:von Luzern