Widenmann, Anton (Johannes) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungWidenmann, Anton (Johannes)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:15.12.1597
Todesdatum:24.05.1641
Biographie:Geboren am 15. Dezember 1597. Eltern: Adam Widenmann und Maria Nöringer. Profess 10. August 1614. Er studierte in Dillingen. Subdiakon 22. September 1618; Diakon 22. Dezember 1618; Priester 24. September 1622. Primiz am folgenden 16. Oktober 1622. – Zuerst war er Lehrer an der Klosterschule, wo er für die Schüler einige Komödien schrieb. Nach Rothenflue versah er alsdann von 1625/26 die Pfarrei Alt St.Johann, wohin er am 27. Januar 1624 geschickt wurde, und von 1626-1634 die Pfarrei Nesslau, was indessen nicht ganz richtig sein kann. Richtig ist, dass er 1625/26 Prior und Pfarrherr in St.Johann war, aber 1629 war er sicher wieder zu Hause. Noch findet sich sein eigenhändiges Versprechen an den Abt vor, dass er, obwohl schwächlich und die Pest fürchtend, doch bei den Heiligen Otmar und Notker ausharren wolle, wenn der Abt nichts anderes verfüge. 1630 ist er Kapellmeister. Am 4. Mai 1630 kehrte er neuerdings von St.Johann zurück, wohin er am folgenden 29. Oktober wieder geschickt wurde. Als Subprior bemühte er sich dort besonders um die Bekehrung der reformierten Toggenburger. Am 15. März 1634 kehrte er nach St.Gallen zurück, ging aber 1635 der Pest wegen wieder nach St.Johann, von wo er am 23. März 1639 krank heimkehrte; doch wirkte er hier noch vor seinem Tode als Münsterprediger und Kapellmeister. Er war selber ein guter Sänger, schrieb und komponierte aber auch viele Gesangsstücke; ebenso schrieb er selbst mehrere Choralbücher. Auch war er ein guter Prediger; seine Predigten sollen noch vorhanden sein. Ebenso sollen noch einige Komödien vorhanden sein, die er in St.Gallen und in St.Johann aufführen liess. Doch hat sich nichts mehr erhalten. Er starb unversehen an einem heftigen Katarrh am 24. Mai 1641, erst 44 Jahre alt, weshalb man ihm wohl auch die Worte Markus 13 aufs Grab setzte: «Vigilate, nescitis quando Dominus veniat, sero an media nocte, an Galli cantu an mane.»

«Fuit statura breviori, macilentus, subniger, oculis acrioribus, vultu ad severitatem contracto, amabilis alias et affabilis.»

Noch hat sich ein auf die Feier seines Namensfestes 1634 verfasstes gedrucktes Gedicht erhalten:

«D. O. M. Magno Antonio abbati et anachoresis propagatori sanctissimo ipsius die festo Anni MDCXXXIV Rdo religioso . . . P. Antonio Widenmann, S. Galli monacho sacerdoti, subpriori monasterij S. Joannis novi . . . amoris et honoris erga religiosum asceterium S. Joannis Baptistae . . . L. V. offerebat. Typis impressum in ejusdem divi vallis Thurae novo monasterio.»
Schriften:Deutsche Übersetzung von Walafrids Leben des hl. Gallus (S. 29-129); von Hymnen auf S. Gallus und Otmar (S. 273-282) und andern Kirchengesängen (S. 448-458); von st.gallischen Inschriften und Festliedern (S. 563-594); Leben S. Otmars, Notkers und Wiboradas in deutschen Reimen (S. 283-317, 321-403, 407-448, 459-481) und Isos, Marzells, Ratperts und vieler anderer St.Galler Mönche in Prosa (S. 487-562), nebst Gelegenheitsgedichten auf Weihnachten und Neujahr (S. 563-613). Von P. Anton geschrieben und verfasst von 1637-1641 in Mscr. 1257 (Papier 4°, 613 Seiten), (Sch., p. 435). Nach Scherer sollen auch seine Gedichte auf S. Otmar und Notker bei Gelegenheit der feierlichen Translation (1628, nicht 1633, wie Scherer irrig sagt) im Drucke erschienen sein. – Stipplin bemerkt, dass er zu seinen Versen auch teilweise komponiert haben soll.
Geographische Angaben:von Rapperswil