Keller, Hieronymus (Johann Jakob) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungKeller, Hieronymus (Johann Jakob)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:06.09.1592
Todesdatum:19.11.1629
Biographie:Geboren am 6. September 1592. Sein Vater, Jakob Keller, war Magister der Philosophie; die Mutter, Sabina Günther, war eine Nichte des Arztes Joachim Buzelin. Nach dem Tode seiner Frau wurde der Vater Priester und half als solcher seinem Bruder Johannes, der Pfarrer in Radolfzell war. Auch als der Vater Priester geworden war, setzte er die Erziehung seiner Kinder fort, die nach seinem Tode unter die Obhut des genannten Johannes übergingen. P. Hieronymus kam an die Klosterschule von St.Gallen, wo er die Humaniora absolvierte. Dann trat er ins Kloster ein, legte am 8. September 1611 Profess ab und wanderte hierauf nach Dillingen, wo er nach drei Jahren den Doktorgrad in der Philosophie als der siebente unter 50 Kandidaten erlangte. Der Bischof von Augsburg erteilte ihm hier die Subdiakonatsweihe, dann kehrte er heim, um den Unterricht der Knaben zu übernehmen und zugleich in der Theologie sich weiter zu bilden. Am 22. September 1618 empfing er die Priesterweihe und feierte am 21. Oktober seine Primiz.

Bald hernach wurde er Subprior in St.Johann und Pfarrer in Stein. Die Kolik zwang ihn ebenfalls zur Heimkehr. In St.Gallen erhielt er nun das Amt eines Küchenmeisters. Zugleich wurde er Aedilis und liess als solcher die Kirchenwände in St.Fiden mit Bildern schmücken. Eine Zeitlang versah er für den erkrankten Pfarrer die Pfarrei Oberglatt. Als Beichtvater für das Volk und die Klosterfrauen in Notkerscgg war er sehr beliebt. Krankheitshalher musste er 1629 das Bad Pfäfers aufsuchen. Kaum heimgekehrt, brach die Pest aus. Bei einern Besuche der kranken Frauen in Notkersegg wurde er angesteckt. Er begab sich ins Absonderungshaus und starb hier am 19. November 1629, erst 38 Jahre alt, als das letzte Opfer der Pest, das diese aus den Reihen der Konventualen riss. Er fand seine letzte Ruhestätte bei seinen ebenfalls an der Pest umgekommenen Mitbrüdern auf dem St.Otmarsfriedhof.

«Fuit iste Pater, vir egregia in superos pietate et religione, precibus sacris impense deditus, honestissimae et integerrimae semper vitae, nullo singulari vitio notatus, affabilis et amabilis conversatione in deliciis habebatur, serius atque attentus in rebus divinis. Habuit staturam mediocrem, faciem ingenuam, egregiam formam, vultum serenum, barbam subrufam et hispidam, vocem virilem, ab oculis non admodum valens. Tyro adhuc religionis de consilio medici conspiciliis usus fuit, bona semper valetudine (si colicam qua in S. Joanne laboravit et articulorum dolorem, quem subinde patiebatur, excipias).»

Ein Bruder trat als P. Joachim in St.Blasien ein.
Geographische Angaben:von Radolfzell bei Überlingen