Rennhas, Augustin (Kaspar) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungRennhas, Augustin (Kaspar)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:12.07.1595
Todesdatum:05.09.1629
Biographie:Geboren 12. Juli 1595. Seine Eltern, Jakob Rennhas, Weibel in Goldach, und Magdalena Bürcki, waren wohlhabende Bauersleute. Den ersten Lateinunterricht erhielt er von Pfarrer Christophorus Graf in Goldach, auf dessen Verwenden er an die Klosterschule aufgenommen wurde. Am 8. September 1611 legte er Profess ab, musste aber kaum einen Monat später wegen der Pest mit den Fratres Probus Ritter, Ambros Negelin, Benedikt Luzenberger und Hieronymus Keller nach Dillingen, wo er Rhetorik, dann Philosophie und Theologie studierte. Die Theologie setzte er in Ingolstadt fort, wo er sich besonders dem Rechtsstudium widmete, das er mit dem Doktorate abschloss. Mit P.Probus besuchte er auch die bayerischen Klöster. In Dillingen empfing er die niedern Weihen, in Augsburg am 24. September 1616 das Subdiakonat, in Eichstätt am 22. Dezember 1618 das Diakonat und in Konstanz am 21. September 1619 die Priesterweihe. Die Primiz feierte er am 29. September in St.Gallen, wohin er nach siebenjähriger Abwesenheit wieder zurückkehrte. Hier wurde er zunächst Beichtvater, dann kam er nach St.Johann, wo er 1623-1624 Pfarrer war. Beim Klosterbrand (1626) rettete er das Allerheiligste. Die Kolik zwang ihn nach ungefähr fünf Jahren zur Rückkehr, zuerst nach Wil, dann nach St.Gallen. Für P. Modest Spiess, der 1626 nach Fulda ging, wurde er Offizial. Als solcher war er sehr besorgt für Klerus und Volk. Daneben war er auch Beichtiger der Klosterfrauen in Wonnenstein, wo ein Teufelsspuk damals viel zu schaffen machte. Als die Pest 1629 nach Wonnenstein kam und die Frau Mutter sowie andere Frauen erkrankten, versah er sie am 28. August. Dabei wurde er selber angesteckt, hielt sich aber noch zwei Tage aufrecht, musste sich dann ergeben und starb am 5. September 1629. Er wurde noch im Kreuzgange begraben, wo man die Worte des 30. Psalms über sein Grab setzte: «In imagine pertransit omnis homo.»

Eine ungewöhnliche Reinheit der Sitten zeichnete ihn aus. Er war ein besonderer Verehrer der Mutter Gottes. Ebenso wird er als guter Prediger gerühmt. Die Klosterfrauen in Wonnenstein schrieben seine Vorträge auf, doch hat sich davon nichts mehr erhalten. Auch in der Bibliothek sollen sich früher einige von ihm geschriebene Kommentare erhalten haben, die Zeugnis von seiner Gelehrsamkeit und seinem Fleisse ablegten; doch ist heute nichts mehr davon zu finden.

Ein Bruder von ihm war als P. Peter Mitglied des Kapuzinerordens. Sein Oheim, Benedikt Rennhas, war Abt von Fischingen (s. d.).
Geographische Angaben:von Goldach