von Jeukeren, Theodor (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
Bezeichnungvon Jeukeren, Theodor
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:1581
Todesdatum:22.07.1612
Biographie:Geboren 1581. Eltern: Gerard von Jeukeren und Maria Christina Hündt. Er war der letzte männliche Spross einer adeligen Familie. Damit der Name nicht aussterbe, erlaubte der Kaiser, dass der Mann seiner Schwester ihn weiterführe. Er studierte in Rom am Germanikum, erlangte dort das Lizentiat beider Rechte und empfing auch dort die hl. Weihen. Seine Primiz feierte er am 21. März 1606 in Köln. In Rom war P. Jodocus Metzler am Germanikum sein Mitschüler. Dessen Beispiel weckte in ihm den Gedanken an den Ordenseintritt. So kam er in der Oktav des St.Gallusfestes 1606 nach St.Gallen, zahlreiche Reliquien, besonders aus Köln mit sich bringend. Er lebte zunächst drei Monate mit den Kandidaten, resp. Schülern. Als man ihm die Tonsur schnitt und den schönen blonden Bart abschnitt, schickte er ihn seiner Schwester Gertrud, als Zeichen seiner Weltverachtung. Profess 25. Januar 1608. Er wurde zunächst als Beichtvater verwandt, dann, da er ein besonderes Geschick für Medizin besass, mit der Sorge für den Kräutergarten betraut, den Abt Bernhard in St.Gallen und Rorschach hatte anlegen lassen. Auch mit der Destillation gebrannter Wasser befasste er sich. Da er ein besonderer Verehrer der hl. Reliquien war, wurde er 1609 zu Kardinal Friedrich Borromäus geschickt, von dem er viele Reliquien erhielt, die er in silbernen Tafeln fassen liess. Mit Erlaubnis des Abtes verwandte er sein grosses Erbe zur Anschaffung von lateinischen, italienischen und belgischen Büchern; auch einen Kelch, Kännchen und Missale erwarb er. Er war nicht nur des Lateinischen und Griechischen mächtig, sondern sprach auch flämisch und italienisch. Als 1608 der spanische Gesandte Alphons Graf von Casatis – dem Abt Bernhard bei diesem Anlass ein Löwen- und zwei Tigerfelle verehrte – nach St.Gallen kam, begrüsste ihn P. Theodor mit einer italienischen Ansprache. Erst 31 Jahre alt fiel P. Theodor in eine schwere Krankheit, der er nach einigen Monaten, am 22. Juli 1612 erlag. Seine Grabschrift lautete: «Hic dormit Religiosus frater Theodorus a Jeuckeren Wesaliensis, decretorum Licentiatus, qui huc Colonia veniens, vitam monasticam suscepit et quarto post anno die 22. Julii Anno 1612 in pace quievit.»

«Statura fuit infra proceram, facie liberali, subpallida, vultu modesto et gravi. Homo fuit affabilis, comis et mire benignus». Anderswo heisst es von ihm: «Ingenii acuti ac Juris canonici Licentiatus, homo dives auri et argenti, cum unica sorore sua trium arcium ex asse haeres scriptus erat. Quas tamen divitias praecipue expendebat in comparandis optimis quibusvis voluminibus, atque in colligendis maxime et exornandis sacris Reliquiis.»
Schriften:Stipplin sagt, dass er verschiedene Schriften hinterlassen hätte, darunter: Explanatio Sacramentorum Ecclesiae, tradita a P. Antonio Marsilio S.J. et Explanatio in sex praecepta Decalogi excepta a P. Vincentio Filutio S.J., quas Theodorus Romae in Collegio Romano Anno Partus Virginei 1602 et 1603 scripsit. Erhalten hat sich indessen nichts mehr.
Geographische Angaben:von Wesel, Diözese Köln