Brecheler, Kilian (Matthäus) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungBrecheler, Kilian (Matthäus)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:19.09.1568
Todesdatum:24.12.1652
Biographie:Geboren am 19. September 1586. Eltern: Andreas Brecheler und Anna Schmid von Überlingen. Als er 1603 auf Verwenden des Dekans P. Ulrich Hengartner nach St.Gallen kam, gaben ihm sowohl der Rat und Bürgermeister der Stadt Radolfzell, als auch der Ludimagister Johann Kine ein Empfehlungsschreiben mit. Profess am 24. August 1605. Dann kam er nach Dillingen in die Studien. Subdiakon?; Diakon 19. Dezember 1609. Am 17. August 1610 wird er Magister der Philosophie, setzt dann die theologischen Studien fort, die er 1613 unter P. Johannes Mocquetio S.J. vollendete. Er war auch Präfekt der Sodalität in Dillingen, wo er am 17. Dezember 1611 die heilige Priesterweihe empfing. Die Primiz feierte er am 7. Januar 1612, ebenfalls in Dillingen, im Beisein von Mitbrüdern aus Einsiedeln.

Zu Hause wurde er zuerst Lehrer und Vorsteher der Klosterschule. 1614 ernannte ihn Abt Bernhard zum Synodalexaminator. Von 1618-1619 finden wir ihn als Pfarrer in St.Johann (Rothenflue). Alsdann bekleidete er das Amt eines Münsterpredigers, d.h. Pfarrers in St.Gallen; zugleich ist er Katechet. Schon 1629 erscheint er als Dekan; Abt Pius bestätigte ihn am 15. April 1630 in diesem Amte. Zugleich war er Novizenmeister. Am 15. Januar 1630 war ihm, wenn auch nur für kurze Zeit, das Amt eines Offiziales übertragen worden. Lange Zeit war er auch als Klosterfrauenbeichtvater tätig. Bis zum 13. Mai 1633 war er Dekan. Am 22. Juni 1633 kam er nach St.Johann, wo er vom 15. März 1634 bis zum 4. Oktober 1640 als Subprior amtete. Alsdann wurde er Katechet in St.Gallen und am 7. Januar 1642 Subprior. Am 12. Juli 1647 kam er wieder als Subprior nach St.Johann, von wo er aber am 6. Juni 1649 nach St.Gallen zurückkehrte; hier wurde er am 18. Januar 1650 Zuchtmeister. Am 3. Dezember 1652 wurde er auf ein neues als Senior nach St.Johann geschickt, um schon am 24. Dezember dort zu sterben. Abt Gallus berichtet darüber in seinem Tagebuch:

«Den 21. ist H. Kilian zu Neßlau auf der Cantzel ein frost ankommen, also daß er gleich von anfang der Predig wider ab der Cantzlen hatt müssen. Auf den frost ist ihme ein Catharr suffocativum vnd darauf ein schlag auf der rechten siten erfolgt, also daß er den 24. vmb 3 uhr nach mittag sich hat müssen sterben.» Er erreichte ein Alter von 66 Jahren. Man setzte ihm folgendes Epitaph:

Quam felix ille est, bene qui defungitur inquis,
Sic est, vive bene et non moriere male,
Nam cunctis mors certa est, incerta sed omnibus hora,
Hic sibi qui moritur, non rnorietur ille.

«Fuit Kilianus statura mediocri, facie vivida et pietatem spirante, barba nigra, crassiori et subcana, eloquio dulci, sed parco, nec nisi de rebus utilibus. Sibi rigidus aliisque mitissimus, supra modum patiens in rebus contrariis perferendis sive injuriis. In Choro strenuus, fervens in oratione, domi forique omnibus exemplo praeluxit. Pauperum, infirmorum et afflictorum mirificus consolator. Summus vero zelator castitatis.» Stipplin widmet ihm das schöne Distichon:

Si contemplari sepulchra modestia vellet,
Indueret vultui haec Kiliane tuos. (195, 333)

P. Kilian soll einige Andachtsbüchlein verfasst haben, von denen sich aber nichts mehr vorfindet.
Geographische Angaben:von Radolfzell