Blödt, Robert (Christoph) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungBlödt, Robert (Christoph)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:11.02.1587
Todesdatum:25.04.1640
Biographie:Geboren am 11. Februar 1587. Sein Vater hiess eigentlich Balthasar Siler von Ebersberg, hatte aber den Zunamen Blödt erhalten, weil er kein Blut sehen konnte. Die Mutter war Ursula Lutz. Profess 24. August 1605. Er studierte in Dillingen und empfing das Subdiakonat daselbst am 17. Dezember 1611, das Diakonat in Augsburg am 16. Juni 1612. Priester wurde er in Konstanz am 20. September 1614, worauf er seine Primiz am 28. September feierte. 1608 kehrte er für einige Zeit von Dillingen zurück und erteilte daheim Unterricht in der Philosophie, setzte dann aber seine Studien in Dillingen mit ausgezeichnetem Erfolg fort. Daheim fand er jedenfalls die erste Anstellung an der Schule. 1614 wird er Synodalexaminator, am 2. September 1615 Kongregationssekretär. Von 1618(?) bis 1621 versah er das Amt eines Offizialen. Zugleich war er Lehrer der Philosophie. Am 31. Januar 1618 absolvierte er einen «Cursus philosophicus». Am 17. November 1621 schickt ihn der Abt mit den Patres Bernhard und Gregor nach Ebringen, zur Besitzergreifung dieser Herrschaft, deren erster Statthalter er alsdann wurde. Bis spätestens 1624 weilte er daselbst. Auf Ersuchen des Nuntius kam er am 2. Januar 1624 nach Disentis, um dort eine Reform zu versuchen. Aber schon Ende April 1624 musste er krank heimkehren. Alsdann finden wir ihn bis 1629 als Statthalter in Rorschach, von wo er für den in Fulda verstorbenen P. Bonifaz Rüedlinger mit P. Bernhard Hartmann u. a. dorthin geht. Er wurde Berater und Beichtvater des Fürstabtes Bernhard Schenk von Schweinsberg, den er überallhin begleitete und dessen Leiche er nach dem unglücklichen Ende des Fürsten in Regensburg beisetzte. Dann kehrte er heim. Am 17. März 1632 sandte ihn Abt Pius nach Wien, die Regalien zu erwirken. Am 30. März 1633 wird er Küchenmeister, aber schon am 12. Mai Statthalter in Rorschach. Am 25. Januar 1635 kommt er wieder als Statthalter nach Ebringen; doch zwingt ihn die trostlose Lage daselbst, am 19. Februar wieder heimzukehren. Wegen Fulda schickt ihn der Abt am 6. Mai 1635 nach Wien zum Kaiser, von wo er am 18. August zurückkehrte. Schon am 25. August musste er zum König von Ungarn und dann nach Fulda. Er kam aber Mitte Oktober unverrichteter Dinge zurück und trat am 21. Dezember seinen Posten in Ebringen wieder an. Am 3. Juli 1638 kehrte er von Ebringen heim und wurde hier am 30. März 1639 Statthalter. Er war auch Beichtiger in St.Georgen und Notkersegg. Aber schon am 25. April 1640 starb er infolge eines Kopfleidens, erst 53 Jahre alt. Auf seinem Grabe las man die Worte:

Memor esto judicii mei. Eccl. 38.
Robore perstiteris licet usque, tamen separavit viribus haud
Te mors. Es victus, corpore non animo.

«Erat statura procerus, facie liberali, serio festinus et ioco. Concionator comprimis acerrimus et gratissimus populo ob vocem virilem, claram et intelligibilem.»

Abt Pius schreibt zu seinem Tode: «Ipse primus fuit, qui nostra aetate Philosophiam in hoc S. Galli monasterio docere coepit, me quoque inter discipulos ejus anumerato.»
Geographische Angaben:von Rözach in der Herrschaft Kisslegg oder Schellenberg im Allgäu