Karpfis, Anselm (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungKarpfis, Anselm
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Todesdatum:1640
Biographie:Sohn des Konrad K. und der Ursula Büeler. Mit 13 J ahren kam er nach St.Gallen, wo er am 29. September 1604 Profess ablegte. Subdiakon 19. September 1609; Diakon 22. Dezember 1612; Priester 20. September 1614. Er verlegte sich besonders auf das Studium der Moral, war aber auch ein sehr guter Musiker und deshalb lange Jahre Kapellmeister. Als solcher schaffte er viele Musikalien an. Ebenso war er ein vorzüglicher (mirus) Schreiber; von ihm stammte das sogen. Mettenbuch. Er unterrichtete auch andere in dieser Kunst. Daneben verstand er sich auch auf die Buchbinderei. Am 18. Juli 1624 kam er nach St.Johann. 1629 begleitete er Abt Bernhard, als dieser wegen der Pest auf Bitten der Patres nach Rorschach ging, als Kaplan dorthin. Am 26. April 1630 wird er Caeremoniar. Abt Pius ernannte ihn am 22. August 1630 zum Statthalter von St.Gallen, welches Amt er bis zum 12. September 1636 versah. Er wurde alsdann Kustos. Bei einem Aufenthalt in St.Johann zog er sich die Kolik zu, musste deshalb am 3. März 1637 nach Wil, kam am 18. Juni wieder nach St.Gallen, wo ihm Ende Februar 1640 die Kustorei abgenommen wurde. Am 25. Juli suchte er das Bad in Pfäfers auf. Nach längerer Krankheit starb er, vom Schlage getroffen, am 18. Mai 1644. «Omnes morimur et quasi dilabimur in terram. 2. Reg. 14», setzte man ihm auf sein Grab.

Ein Verwandter unseres P. Anselm war Balthasar Rauch, Pfarrer in Marbach und Gossau, der dem Kloster gegenüber sehr wohltätig sich erwies. Auch der langjährige treue Krankenpfleger im Kloster, Ulrich Kündig, war ein Verwandter. Dieser ausgezeichnete Mann, der 17 Jahre sein Amt als Krankenpfleger versah, zeichnete sich besonders zur Zeit der Pest 1629 aus. Seine zwei Kinder, ein Sohn und eine Tochter, starben an der Pest; trotzdem verliess er seinen Dienst nicht. In seinen alten Tagen sorgte Abt Pius für ihn, obwohl er ein hablicher Mann war. Er starb 1640. (
Geographische Angaben:von Rapperswil