Bussy, Notker (Melchior) (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungBussy, Notker (Melchior)
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:11.03.1587
Todesdatum:22.08.1654
Biographie:Geboren am 11. März 1587 als Sohn des Fridolin Bussy, Hauptmann in Wil, Statthalter und des Rats in Glarus. Seine Mutter hiess Anna Hässy; die Urgrossmutter war eine Schwester des berühmten Gilg Tschudi. Profess 24. August 1603. Wie seine Mitprofessen studierte auch er in Dillingen. Zugleich mit P. Maurus empfing er die hl. Weihen und feierte am 27. Dezember 1613 seine Primiz. Daheim wurde er Lehrer an der Klosterschule, bald darauf Vestiarius und Küchenmeister. Von 1620 bis 1624 ist er Statthalter in Rorschach. Am 29. April 1624 bestimmt ihn der Abt, auf Bitten des Nuntius, nach Disentis, da P. Robert Blödt (s. u.) von dort heimverlangt wurde. Im Juni 1624 übertrug ihm der Nuntius die Vollmachten eines apostolischen Administrators; doch verliess P. Notker am 24. Dezember des nämlichen Jahres noch Disentis, da die Widerstände zu gross waren. Heimgekehrt, kam er vermutlich zuerst nach St.Johann, wo er aber an der Kolik erkrankte, weshalb er mit dem ebenfalls kranken Abt Bernhard, als dessen Kaplan, eisenhaltige Bäder im Württembergischen aufsuchte. Alsdann versah er wieder das Amt eines Cellerars in St.Gallen, wo er bald darauf Statthalter wurde. Als solcher blieb er während der Pest 1629 im Kloster. Abt Pius ernannte ihn am 22. August 1630 zum Statthalter zu St.Johann, von wo er am 4. Juni 1633 als Kustos nach St.Gallen zurückkehrte. Am 7. November 1633 wird er Vestiarius, am 16. Januar 1634 Küchenmeister. Ende 1634 musste er von Schwyz die dorthin geflüchteten Kirchenzierden und Archivalien zurückholen. Am 12. September 1636 wurde er wieder Statthalter in St.Gallen, blieb aber noch Küchenmeister. Als Unterstatthalter in Wil fand er am 30. März 1639 einen ruhigeren Posten. Seit längerm an einem Steinleiden und Atembeschwerden leidend, starb er daselbst am 22. August 1654, 68 Jahre alt. Er wurde in St.Peter begraben. Von Wil aus muss er wohl die Pfarreien Welfensberg und Rickenbach, beide aber nur vorübergehend, besorgt haben. Als Rickenbach niederbrannte, tat er sehr viel für das unglückliche Dorf, besonders für die dortige Kirche. P. Notker galt als ein vorzüglicher Kenner des Obst- und Weinbaues. Als Statthalter in Rorschach nahm er sich besonders der dortigen Obstkulturen an. Dabei war er sehr treu und eifrig in seinen geistigen Obliegenheiten. Er schrieb sehr schöne Betrachtungen nieder, die aber nicht mehr vorhanden sind. Doch war er sehr zum Scherzen aufgelegt, wie einige bei Stipplin erzählte Anekdoten zeigen. Darauf spielt auch das Epitaph an, das ihm gesetzt wurde:

Ite soci! fugitote sales! procul este lepores!
Cum miro hic Bussi sale facetus adest.

«Staturae procerae, facie liberali et gravi, corpulentior et pinguedini propinquior, caetera comis, facetus cum gravitate tamen et discretione.»
Geographische Angaben:von Glarus