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Geburtsdatum: | 29.01.1582 |
Todesdatum: | 15.09.1646 |
Biographie: | Geboren am 29. Januar 1582, verlor er seine Eltern früh. Der Rat von Appenzell verwandte sich in der Folge für seine Aufnahme in St.Gallen, wohin er 1596 kam. Profess 8. September 1598. Subdiakon am 24. Mai 1603 in Augsburg; Diakon am 17. April 1604 in Dillingen; Priester am 11. Februar 1606 in Konstanz. Primiz an Ostern 1606, am 26. März. Seit 1603 oblag er in Dillingen den philosophischen Studien, denen sich die theologischen anschlossen, die er im Oktober 1611 mit der Erwerbung des Lizentiats abschloss. Heimgekehrt gab er zunächst Unterricht in Exeges und Moral. Offenbar aber hatte er sich zwischenhinein in St.Gallen betätigt; denn 1606 erscheint er als Paedotriba und Didascalos, als Lehrer und Vorsteher der Klosterschule. Von 1608 bis 1609 und wiederum 1615-1618 war er Pfarrer in St.Johann (Rothenflue). Er gab sich viel Mühe, die reformierten Toggenburger zu bekehren. 1613, 7. Januar, wird er wieder Vorsteher der Schule. Von 1612-1615 ist er Kapitelssekretär; als solcher legt er das erste Kapitelsprotokoll an. 1614 ernennt ihn der Abt zum Examinator synodalis. In den Streitigkeiten mit Konstanz spielte er als Sekretär der Konferenzen eine grössere Rolle. 1618, 16. Mai, beauftragt ihn eine Äbteversammlung, alle Kongregationsklöster zu besuchen, um den Gesang zu uniformieren. Wohl um diese Zeit wurde er auch Novizenmeister. Am 18. Januar 1625 kommt er nach St.Johann. 1628 ist er vorübergehend in Wil. Am 2. Mai 1630 war er Statthalter in Neu St.Johann, erkrankte dann aber an der Kolik, die man kurzweg «morbus johanniticus» nannte. Infolgedessen wurde er gichtbrüchig. Er sah sich gezwungen, diesen Posten aufzugeben; wiederhergestellt, wurde er am 22. August 1630 Unterstatthalter in Wil. Am 30. Oktober 1634 kam er wieder nach St.Johann, am 5. Juni 1635 nach St.Gallen, um die klösterlichen Konstitutionen zu revidieren. Mit P. Gregor Werli ging er sodann am 17. Januar 1636 als Unterstatthalter nach Homburg, von wo er von Juli bis September 1637 heimkehrte, um dann wieder dorthin zu gehen. Am 29. April 1639 wurde er nach Wil beordert. Abt Pius beauftragte ihn 1642, 3. Juni, mit der Überarbeitung der von P. Jodoc Metzler geschaffenen Klosterchronik, die bei seinem Tode in zwei Bänden bis zum Jahre 1442 fortgeführt war. Daneben besorgte er 1645-1646 die Drucklegung der ältesten St.Galler Urkunden im sogen. Codex traditionum S. Galli. P. Magnus war auch als Dichter tätig. Er verherrlichte in Versen die Patrone von St.Gallen. Ebenso soll er einige Lieder komponiert haben. Überdies sammelte er Gesänge; denn es heisst von ihm: «Cantiones insigniores, cum esset optimus musicus et Organista, pro Deum! quot et quantas collegit, exposuit, conscripsit!» Seine Hauptverdienste aber liegen auf dem Gebiete der Geschichtsschreibung. Da war er so eifrig und so unermüdlich tätig «ut digitos acuminatos instar chelyum cancrorum haberet». Daneben war er ein sehr frommer und gewissenhafter Mann. Er starb am 15. September 1646, 66 Jahre alt. Abt Pius schreibt (Diarium): «Magna cum eo doctrina sepulta fuit.» Sein Grab schmückte die schöne Inschrift:
Ingenio et Vita Magnus, non nomen inane Hic habuit Magni, Magnus utroque fuit.
«Erat subtilis et prudens in conciliis dandis, unde et saepius a multis Abbatibus aliisque viris praeclaris in rebus magni momenti consulebatur, non solum in Helvetia sed et aliunde, quibus omnibus instar S. Hieronymi, uti rescripta eorum testantur, abunde semper satisfaciebat.» |
Schriften: | a) Gedruckte:
1. Confessionis Augustanae veteris et catholicae novae et haereticae comparatio et separatio in generali de sacramentis ecclesiae doctrina bipartita disputatione exposita. Primam partem defendet R.P.F. Magnus Brüllisower Benedictinus ex S. Galli Monasterio in Academia Dilingana Anno Domini MDCXI Kalend. Julijs pro prima et secunda laurea Theologica. Praeside Joanne Mocquetio S.J. Dilingae Apud Joannem Mayer, 4 Bll., 82 S. – Stiftsbibliothek St.Gallen. GG. M. VI 16 Adl. 6. (Grolig).
2. Confessionis Augustanae in generali de sacramentis ecclesiae doctrina comparatae . . . Pars altera, quam propugnabit idem, qui Priorem R.P.F. Magnus Brüllisower . . . Dilingae A.D. MDCXI XXIV. Octobris pro consequenda Licentia Theologica. Praeside Joanne Mocquetio S.J. . . . Dilingae Apud Joannem Mayer. 1 Bll., 40. S., 1 Bll. – Stiftsbibliothek St.Gallen. GG. M. VI 16 Adl. 7.
3. Directorium Benedictinum perpetuum sive ordo celebrandi divina officia . . . jussu Bernardi II. Abb. S. Galli. Rorschachii MDCXXI Apud Joa. Schröterum. (8 Bll., 204 S., 1 Bll., 201, 203, 210 S. mit besonderm Titelblatt und index perpetuus 2 Bll. 109 S.) Stiftsbibliothek St.Gallen 2 Exempl. ohne Sig. – Einsiedeln De 285. – Aarau MA 603 (Grolig).
4. Traditiones monasterij S. Galli (Kopftitel). Fol. 632 S. ohne Druckvermerk. Stiftsbibliothek St.Gallen P I. – Stiftsarchiv St.Gallen A 61, Band 186 (Handexemplar des Redaktors). – Bonn, Universitätsbibliothek. – Göttingen, Universitätsbibliothek. – Zürich, Staatsarchiv X, 1. (Grolig). – Einsiedeln, Stiftsbibliothek.
b) Ungedruckte:
1. Chronicon Monasterij Sancti Galli, concinnatum a.R.P.M. Br. Davon existieren eine Reihe von Handschriften, nämlich: Chronikon Monasterii S. Galli usque ad Cralonem Abbatem. 4°, Autograph Brüllisauers, die ersten fünf Bücher seiner Geschichte umfassend. Stiftsarchiv, Band 208. Chronicon P. Brüllisoueri. Nur bis Heinrich I. Scheint aber unter Aufsicht des Autors verfertigt worden zu sein. Stiftsarchiv, Band 206. Fortsetzung dazu, von P. Magnus eigenhändig geschrieben, aber in anderm Format. Bis zum Landfrieden von Kappel gehend. Stiftsarchiv, Band 207. Chronicon Monasterij Sancti Galli concinnatum a.R.P.M. Br. conscriptum Anno 1672. Descriptum a.R.P. Gregorio Snider, Monacho S. Galli, Tom. I. (bis zum Tode Kralos). Tom. II (bis zum Tode Eglolfs), Stiftsarchiv, Bd. 186 u. 187. Chronicon Monasterii S. Galli Tom. I. (bis Abt Kralo). Kopie nach Brüllisauer. Stiftsarchiv, Band 209. Die Fortsetzung dazu von Abt Burkard II. bis Eglolf. Von der nämlichen Hand wie Band 209. Stiftsarchiv, Band 210. – Eine Kopie der Chronik, von P. Otmar Meyer 1708 angefertigt, findet sich in Handschrift 1238/39 der Stiftsbibliothek. Chronicon P. Metzleri. Kopie und fortgesetzt bis zum Tode von Abt Bernhard durch P. Magnus Br. Hierauf folgt von einem andern, anonymen Autor: Historiae Epitome de Pio Abbate. Stiftsarchiv, Band 182, Kopien. Band 213 des Stiftsarchivs enthält sodann lauter Bruchstücke und Strazzen von Chroniken Metzlers, Brüllisauers, u.a. Brüllisauers eigenhändigen Entwurf des VI. und VII. Buches seiner Chronik (Abt Burkhard bis Heinrich I.). S. 295-303 Chronicon breve Magni Murer über die Reformation in St.Gallen, Band 213 (Haller III. 1317).
2. Acta Monasterij S. Joannis in Valle Thurae anno Domini 1626 incendio absumpti et denuo aedificati in agro Sidwaldensi. Eine Sammlung aller auf den Neubau bezüglicher Dokumente. Am Schlusse Metzlers Schriften, wie sie in Band 291 und 292 (s. Metzler) enthalten sind, Bd. 295.
3. Descriptio Comitatus Doggenburgici, quoad ejus limites, partes, naturam et jura ecclesiastica et saecularia, quae in eo habet Monasterium S. Galli, Band 176c.
4. Beschreibung der Grafschaft Toggenburg mit besonderer Hinsicht auf den politischen und kirchlichen Zustand des Landes, Band 1421 (idem in B. 176).
5. Vadianische Excerpte aus den lateinischen Klosterchroniken des Ludwig von Helmsdorf, Meinradi Sangallensis und Othmar Goldast. Kopie der Klosterannalen des Hepidan in Band 216a.
6. Ceremoniale Benedictinum Congregationis Helveticae. Geschrieben von P.M.B., Band 382.
7. Directorium cantus Congregationis helvet. Benedictinae. Angeordnet auf einer Äbteversammlung in Fischingen 1639, wurde das Werk laut Schenks Chronik (Mscr. 1240, p. 686-688) von P. Magnus Brüllisauer redigiert. 1691 erscheint es (wohl vermehrt) unter dem Titel Directorium seu Cantus et Responsoria etc. in der Stiftsdruckerei St.Gallen, 8°, 311 S., Mscr. 1106, Papier 2°, mit Musiknoten, unpag. (Sch., p. 408). Laut Stipplin (Band 195, p. 233) schrieb P. Magnus auch: Breviarium Benedictinum ex Romano restitum; Officia propria Abbatiae S. Galli et Joannis; Exhortationes Remi Abbatis Bernardi super omnia S. Regulae capita in drei Bänden. Doch scheint sich von diesen Schriften nichts mehr erhalten zu haben. |
Geographische Angaben: | von Appenzell |
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