Müller, Bernhardus (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungMüller, Bernhardus
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

Informationsbereich

Geburtsdatum:1557
Todesdatum:17.12.1630
Biographie:Geboren 1557 als Sohn des Brosi Müller und der Magdalena Lützin, angesehener, aber nicht sonderlich begüteter Bürgersleute. Vom neunten bis sechzehnten Jahre besuchte er die Lateinschule im Kloster Ochsenhausen; dann kam er nach St.Gallen, wohin ihn auch Abt Andreas von Ochsenhausen empfahl. Profess am 17. Dezember 1576. Schon im folgenden Jahre kam er nach Dillingen, wo er zunächst die humanistischen Studien, dann die philosophischen beendete. Vom 25. Juni 1583, dem Jahre seiner Heimkehr, datiert ein Zeugnis des Rektors des Dillinger Jesuitenkollegs, Theoderich Canisius, der bezeugt, dass er je ein Jahr Syntax, Humanität und Rhetorik, sowie zwei Jahre und acht Monate Philosophie studiert habe. Am 19. April 1582 erwarb er sich den Grad eines Bakkalaureus und am 18. Juni 1583 den eines Lizentiaten der Philosophie, und zwar summa cum laude. Auch Magister der Philosophie wurde er, wie die Thesen ausweisen (s. u.). Der Präfekt der marianischen Kongregation, P. Andreas Mor, stellte ihm am 19. März 1584 ein sehr ehrendes Zeugnis aus. 1583 und 1584 empfing er die hl. Weihen in Konstanz, worauf er nochmals für vier Jahre nach Dillingen zog, um die theologischen Studien zu vollenden. Auch hierin erlangte er 1588 den Grad eines Bakkalaureus. Noch in Dillingen ernannte ihn sein Abt zum Stiftsdekan, wozu ein Biograph bemerkt: Tantae molis erat Gallenses regere fratres. Nachdem er Ende 1589 noch den Grad eines Lizentiaten der Theologie erworben hatte, kehrte er in seine Heimat zurück. Hier wurde er Novizenmeister, widmete sich aber vor allem seelsorglicher Tätigkeit, insbesondere dem Predigtamte. Wir wissen, dass er 1591 wenigstens 20, 1592 gar 61 Predigten in St.Gallen gehalten hat, darunter einmal eine über das Gebet vor ca. 6000 Zuhörern. Im Oktober 1593 begab er sich nochmals nach Dillingen, um dort den Magistergrad der Theologie zu holen. Am 25. Oktober fand die öffentliche Disputation statt und am folgenden Tage die feierliche Promotion. Schon das folgende Jahr sah ihn am 27. August zum Abte von St.Gallen erhoben. Als solcher regierte er bis zum 14. April 1630, worauf er resignierte und am 17. Dezember des gleichen Jahres starb (s. d.).
Schriften:a) Gedruckte. 1. De Augustissimo Eucharistiae Sacramento et sacrificio Theologica Disputatio in Academia Dilingana die V. Maii habita. Praeside Joanne Pelecto S.J. respondente … Philosophiae Magistro F. Bernardo Müller e S. Gallo ad alteram in Ss. Theologia Lauream. Dilingae excud. Joannes Mayer. MDXIIC, 2 Bll., 28 S., 2 Bll. Stiftsbibliothek St.Gallen GG M. VI 6 Adligamentum 20 (Grolig).

2. De Fide virtute theologica Disputatio in ... Academia Dilingana die ultimo Junii et primo Julii publice proposita. Praeside Joanne Pelecto S.J. respondente … Philosophiae Magistro F. Bernardo Müller e S. Gallo Ss. Theologiae Baccalauro. – Dilingae excud. Joannes Mayer MDLXXXIX, 3 Bll., 60 S., 1 Bl. Stiftsbibliothek St.Gallen GG M. VI, 6 Adligamentum 19.

b) Ungedruckte. 1. Descriptio Belli catilinarii (1580). Zentralbibliothek Zürich, Collectio Aichhaim, Mscr. D 76, fol. 456.

2. Epigrammata varia, ut de Reliquiis S.; in haereticos S. Reliquiarum irrisores; de Venerab. Corpore Christi; In Bachantes Christianos, Studiosos, Lutheranos; Quaerela Ferrae de genere humano, ZBZ Collectio Aichhaim, Mscr. D 153, fol. 260.

3. De V. Eucharistia. – Ad Christum Epigramma. – ZBZ Collectio Aichhaim, Mscr. D 77, fol. 287, 301. (Möglicherweise sind es die gleichen Gedichte, aus denen Scheiwiler [1.c, p.83-84] einige Proben mitgeteilt hat.)

4. Carmen aggratulatorium missum Dilinga a F. Bernardo Müller ad R.P. Joachimum, ZBZ Collectio Aichhaim, Mscr. D 86. (Soll laut Index am Ende des Bandes sein, fehlt aber m. E.).
Geographische Angaben:von Ochsenhausen