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Geburtsdatum: | 25.11.1557 |
Todesdatum: | 20.01.1624 |
Biographie: | Geboren 25. November 1557. Profess 2. August 1574. Da er schon Priester war, schickte ihn Abt Joachim nach Paris, auf den von Frankreich erhaltenen Freiplatz am Kollegium Claromontanum, wo er von 1584 an sich philosophischen und theologischen Studien widmete. Er erwarb daselbst mit Hilfe des Klosters und seiner Verwandten eine Reihe von lateinischen, griechischen und französischen Werken für die Stiftsbibliothek. In den Ferien ging er auch einmal in weltlicher Kleidung über den Kanal ins Reich Elisabeths, um sich die dortigen Hochschulen anzusehen. Heimgekehrt, wurde er unter Abt Joachim Novizenmeister und später unter Abt Bernhard Subprior. Kardinal Andreas von Österreich begehrte ihn 1596 als Reformator nach dem ihm unterstellten Stifte Murbach. Allein er kehrte unverrichteter Dinge bald wieder heim. Schon 1598, 26. September, sandte ihn sein Abt auf Verwenden des Nuntius della Torre und Erzherzog Maximilians nach der Benediktinerabtei Marienberg, wo er gut drei Jahre, wie es scheint, ebenfalls ohne grossen Erfolg tätig war; denn der Zwist zwischen dem Abte und Konvente hemmte eine segensreiche Tätigkeit. Heimgekehrt, legte er dem damals in Konstanz weilenden Nuntius Rechenschaft über sein Wirken ab. Kurz darauf verwandte ihn Abt Bernhard zu einer ähnlichen Mission im Kloster Engelberg, wo ihm, wie es heisst, besserer Erfolg beschieden war. Heimgekehrt, wurde er 1605 für P. Otmar Ledergerber Statthalter in St.Johann, wo er von 1611-1613 Kirchhof, Beinhaus und eine Ringmauer mit vier Türmen baute. Durch den Belgier Theoderich Meuris liess er im Speisesaal das Leben der Klosterpatrone St.Johannes des Täufers und St.Johann Ev. malen. Er kaufte auch Güter und liess die kleinste Glocke giessen. Im Jahre 1615 heimgekehrt, musste er schon im folgenden Jahre auf Bitten Leopolds von Österreich, Bischof von Strassburg, nochmals nach Murbach. Die Patres Kolumban Tschudi und Paul von Lauffen begleiteten ihn dahin. Nach drei Jahren kehrte er krank heim, wie Schenk sagt, besonders weil ihm die Elsässer Weine nicht zusagten. Bis dahin war er sonst immer gesund gewesen. Nach einjährigem Aufenthalt in St.Gallen wurde er nach Wil geschickt, damit er dem dortigen Statthalter an die Hand gehe und im Frauenkloster zu St.Katharina die Stelle eines Beichtigers versehe. Er starb in Wil am 20. Januar 1624, 68 Jahre alt, und fand bei den Klosterfrauen seine letzte Ruhestätte, die ihm auch in dankbarer Erinnerung eine Jahrzeit stifteten. Mscr. 1447 bewahrt folgendes Epitaph auf:
Ad dextram positos ad coelos iudicat agnos, Ad laevam positos ad tartara iudicat hircos.
«Statura fuit mediocri, satis corpulentus, vultu ac morum gravitate, hilaritate quadam conjuncta, spectabilis et venerandus. Natura timidior, verebatur cum Divo Job Omnia opera sua, semper in ore habebat et ab aliis sibi recitari cupiebat ex Psalmis Davidicis octavum: Domine Deus noster etc.» Er unterstützte besonders gerne arme Studenten und verhalf zweien zum Priestertum. Für sich und das Kloster erlangte er von den Nuntien und von Rom manche Gnaden. Er vermachte in seinem Besitz befindliche Buchschliessen den Klosterfrauen in St.Georgen zu zwei Messkännchen, seinen Kelch und eine Taufschale erhielt die Klosterkirche in St.Gallen. |
Schriften: | Praelectiones philologicae Frontonis Ducaei S.J. et Gerardi Spreuchii, geschrieben 1589 lind 1584. Dabei einige Druckschriften: Cicero de prov. consul. (Lutet. Vascosan 1554; 12 Bll.); Caesar de bello Gallico lib. II. (Lutet. Brumenius 1548; 110 Bll.); Mela de situ orbis (Lutet. Brumenius 1548; 40 Bll.); Seneca, Medea (Lutet. Brumenius 1579; 22 Bll.); und ein Stück der griechischen Odysse, Mscr. 1327, Papier 4° (Sch., p. 448) |
Geographische Angaben: | von Feldkirch |
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