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Geburtsdatum: | 1548 |
Todesdatum: | 24.08.1594 |
Biographie: | Geboren 1548 als Sohn des Michael Opser, fürstl. Kanzlers, der, ursprünglich Bürger von St.Gallen, die Stadt während den Glaubensstreitigkeiten verlassen hatte und Bürger in Wil wurde. Taufpate war der damalige Statthalter in Wil, P. Joachim Waldmann. Profess am Oktavtag von Fronleichnam 1563. Von Abt Otmar wurde er 1564 mit P. Mauritius Enck (s. d.) zunächst nach Dillingen und im folgenden Jahre nach Paris geschickt, wo er, wie dieser, die Kollegien von Clermont und Cholet besuchte. Neben Philosophie und Theologie hörte er auch Mathematik, lernte Französisch, Griechisch und Hebräisch. Das ihm von P. Edmund Haym, Professor der Theologie und Rektor des Jesuitenkollegs in Paris, ausgestellte Zeugnis datiert vom 20. Mai 1570, und weist wohl auf einen vorläufigen Abschluss seiner Studien hin; denn im gleichen Jahre empfing er die Subdiakonats- und Diakonatsweihe und im folgenden Jahre die Priesterweihe, worauf ihm Konstanz am 3. März 1571 die Cura erteilte. Später finden wir ihn wieder in Paris, wo ihn am 25. November 1573 der Befehl seines Abtes zur endgültigen Heimkehr erreichte: «daß er mit sampt den Jungen (Ulrich Oesch und Adam Giel) allsgemach ze fuoss hinuss (aus Paris) züchen, wie dann Herr Mauritius (Enck) auch gethon. Vndt ufs allerlengst bis angends Brachats (Juni 1574) allhie syen.» Daheim widmete er sich, wie es scheint, zunächst vor allem der Seelsorge; allein schon am 29. Januar 1577 wählten ihn seine Mitbrüder, den erst 29-jährigen, der zuvor zwei Jahre lang Dekan gewesen, zum Abte. Gestorben 24. August 1594. |
Schriften: | 1. Car. Segerius in Ciceronis partitiones. - Jac. Valentinus Logica. – Quaestiones ad logicam. Studienhefte Joachims am Collegium Claromontanum in Paris 1565-1567, Mscr. 1127, Papier 4°, 39, 67, 44 S. (Sch., p. 412).
2. Praelectiones philosophicae. Geschrieben in Rom 1570(?). Mscr. 1128, Papier 4°, 590 S. (Sch., p. 412).
3. P. Marianus in S. Thomam. – Idem in S. Scripturam. Studienhefte Joachims vom Collegium S. J. in Paris 1572 und 1570. Mscr. 1129, Papier 4°, 236 u. 116 S. (Sch., p. 412).
4. Hubertus Morus in Magistrum Sententiarum. Studienhefte Joachims vom Collegium Cholet in Paris 1566. Mscr. 1130, Papier 4°, 87 S. (Sch., p. 412).
5. Jac. Valentinus in Aristotelis Organon. Studienheft Joachims vom Collegium Claramontanum in Paris 1566-67, Mscr. 1131, Papier 4°, 355 S. (Sch., p. 412).
6. Jac. Valentinus in Aristotelis Meteora. – Jac. Tyrius in Aristotelis Metaphysica. – Joh. Maldonatus Metaphysica, Kollegienheft Joachims von Collegium Claramontanum, 1560, Mscr. 1132, Papier 4°, unpag. (Sch., p. 412).
7. Sammlung von Druckschriften des Cicero u.a. Klassiker; gedr. bei Thomas Richard 1552-1565; Homeri Ilias graece, Paris bei G. Morel 1562 (nur Anfang da); Epikteti Enchiridion graece. Paris bei Thomas Brumennius 1566; Carpentarius Compendium artis disserendi. Paris bei Gabr. Buon 1565. Sämtliche Werke sind mit handschriftlichen Interlinear- und Randnoten des Joachim Opser von 1566 versehen. – Mscr. 1133, 4° (Sch., p. 412).
8. Joannes S.J. Annotationes in Partitiones Ciceronis. – Eiusdem orationum Themata. Geschrieben von J. Opser 1565 und 1579. – Mscr. 1134, Papier 4° (Sch., p. 413).
9. Anonymi tractatus theologici. – Joachimi Opser abbatis Conciones et disputationes. Geschrieben 1576 und 1585, Mscr. 1135, Papier 4°, unpag. (Sch., p. 413).
10. Epitome Summae S. Thomae. Geschrieben von Opser in Paris 1573. Mscr. 1195, Papier 12°, unpag. (Sch., p. 423).
11. J. Maldonatus in Magistrum Sententiarum. Geschrieben von Mauritius Enk; kopiert von Joachim Opser 1567 bis 1568. – Mscr. 1196, Papier 8°, 290 S. (Sch., p. 423).
12. Exercitia spiritualia Abbatis Joachimi von 1601. – Mscr. 1194, Papier 12°, unpag. (Sch., p. 422).
13. Sermonum elenchi Abbatis Joachimi. Geschrieben von Jodoc Metzler 1613. – Mscr. 1198, Papier 8°, unpag. (Sch., p. 423).
14. De venerabili Sacramento Eucharistiae. – Mscr. in der Collectio Aichheim VI., die die Aufschrift trägt: «Videtur esse Abbatis Joachimi.» (Zentralbibliothek Zürich, Mscr. D 77, fol. 147).
Sein Briefwechsel aus Paris befindet sich in den Acta Monasterii S. Galli ab 1570-1584. Stiftsarchiv T. XIII. (Vgl. darüber: Scheiwiler, Fürstabt Joachim von St.Gallen. Ein Beitrag zur Gegenreformation. Zeitschrift für Schweiz. Kirchengeschichte 1918, XII. Jahrgang, p. 45ff.). Zwei seiner Briefe, die für die Vorgänge der Bartholomäusnacht wichtig sind, veröffentlichte J.M. Hungerbühler in den Verhandlungen der St.Gall.-Appenzell. gemeinnützigen Gesellschaft 1858, S. 109-136 (Sch., p. 412). |
Geographische Angaben: | von Wil |
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