Sailer, Heinrich (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungSailer, Heinrich
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

Zusatz-Infos

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Todesdatum:08.02.1560
Biographie:Ist 1509 der jüngste der Konventualen. Mit 22 Jahren wurde er Priester, wozu er am 24. November 1511 von der Pönitentiarie Dispens erhielt. Er wurde alsbald Custos; unterschlug aber das Opfergeld und ging deshalb flüchtig. Doch fiel er dem Abte in die Hände und wurde zu Rorschach gefangen gesetzt. Mit Hilfe von Stadtbürgern gelang es ihm aber zu entkommen. Auf Verwenden seines Vaters, Hans Sailer, ward er 1516 wieder in den Konvent aufgenommen. Doch sollte er fürderhin die letzte Stelle unter den Priestern einnehmen. Wohl deshalb bekleidete er auch bis 1529 kein Amt. Erst in diesem Jahre berief ihn der Abt, nach dem Tode des Hans Schnäpperli, zum Statthalter in St.Gallen. Bei der Gefangennahme der Konventualen, am 8. Juni 1529, wurde er am härtesten behandelt und in Eisen gelegt. Er schaffte mit Lebensgefahr die beiden grossen, unter Abt Franz geschriebenen Antiphonare über die Klostermauer und rettete sie so. Wir finden ihn 1530 auf der Reichenau und später bei der Wahl Diethelms. Mit diesem und Dekan Otmar Gluss führte er 1532, damals Statthalter in Rorschach, die Verhandlungen mit der Stadt. Im Herbste dieses Jahres übernahm er wieder die Statthalterei St.Gallen. Von 1545 an versah er als Pfleger für seinen Abt, der Administrator von St.Johann im Thurtal geworden war, dieses Gotteshaus. Doch schon im folgenden Jahre liess er sich von den wenigen noch vorhandenen Mönchen zum Abte wählen. Aber er fand keine Anerkennung und musste auf die Würde verzichten. So beliess ihn der Abt als Schaffner. Aber bald gereute ihn sein Verzicht und er erhob neuerdings Ansprüche auf diese Abtei. Der Handel kam bis vor die Tagsatzung. Abt Diethelm liess ihn gefangen nehmen und nach dem St.Anna-Schloss in Rorschach bringen, bis er auf seine Ansprüche endgültig verzichtete. Alsdann übergab ihm der Abt die Pfarrei Bernhardzell (1548), die er möglicherweise schon früher inne gehabt hatte. Dort starb er am 8. Februar 1560. Eine Nachricht, dass er vor seinem Tode Dekan gewesen sei, scheint unrichtig zu sein.
Geographische Angaben:von Wil