Blarer, Ludwig (Personen\St.Gallen, Konventualen)

 

Grunddaten

ThesaurusPersonen
BezeichnungBlarer, Ludwig
Beschreibung
QuelleRudolf HENGGELER, Professbuch der fürstlichen Benediktinerabtei der Heiligen Gallus und Otmar zu St.Gallen, Zug 1930 (Monasticon-Benedictinum Helvetiae 1).
 

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Todesdatum:26.02.1544
Biographie:Erscheint 1504 als jüngster auf der Liste der zur Abtwahl versammelten Kapitularen. Er war Ökonom in Rorschach. 1515 ist er Cellerar und Ökonom in St.Gallen. 1516, 11. September, bestellte ihn Abt Franz zum Dekan. 1526, 8. August, postulieren die Schwyzer mit Zustimmung des resignierten Abtes von Einsiedeln, Konrad III. von Hohenrechberg, ihn als Abt von Einsiedeln und führen ihn am 14. August als solchen ein. Zuvor verzichtete Ludwig auf seine Pfründen, die Pfarrei Gossau und eine Kaplanei bei St.Leonhard zu St.Gallen. Abt und Konvent von St.Gallen versprachen ihm, für den Fall, dass er ohne Pension von Einsiedeln weg müsste, ihn wieder als Kapitularen aufzunehmen. Mit den Schwyzern, die ihn mit Umgehung des Kirchenrechtes an die Abtei brachten, schloss er ein Verkommnis, worin er versprach, die Rechte des Gotteshauses zu wahren usw. – Gegen seine Berufung erhoben die am 16. November 1526 zu Tübingen versammelten süddeutschen Grafen und Freiherren Einsprache, da er nicht dem hohen Adel angehörte und auch nicht Kapitular von Einsiedeln war. Doch kümmerte sich niemand um diese Verwahrung. – Schwieriger gestalteten sich die Verhandlungen mit Rom, das ihn nicht anerkennen wollte. Erst am 8. Januar 1528 erkannte ihn Clemens VII. als Administrator des Stiftes an, und erst durch Bulle vom 26. April 1533 ward seine Einsetzung zur kanonischen gemacht und er als Abt bestätigt. 1529 bereitete er seinen aus St.Gallen vertriebenen Mitbrüdern, die auch die Reliquien der hl. Othmar und Notker mitbrachten, in Einsiedeln ein Asil. Mit Zürich erneuerte er am 30. September 1533 das Burgrecht. Von Paul III. erhält er am 13. Dezember 1537 für die Dauer der Häresie in der Schweiz die Vollmacht, Kirchen und Altäre weihen und das Sakrament der Firmung spenden zu können. Von grösster Wichtigkeit war, dass er mit dem alten Brauche, nur hochadelige Mitglieder aufzunehmen, brach und 1536 die ersten bürgerlichen Kandidaten in den Stiftsverband einverleibte. Er selber nahm fünf Patres und zwei Laienbrüder auf. Von diesen schickte er einen Pater nach Ochsenhausen, einen andern nach Hirsau, um die dortige Observanz kennen zu lernen. In Einsiedeln führte er die Form des Habits und der Tonsur ein, wie sie in St.Gallen gebräuchlich waren. Schon er gab sich Mühe, auf den Stiftspfarreien wieder den alten Glauben herzustellen. Gestorben 26. Februar 1544.
Geographische Angaben:von Wartensee